Segler-Verein Stössensee e.V.

Segeln auf der Sonnenseite der Havel
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4. Bericht Tara '25 - Es kommt immer anders, als man denkt!

26.06.2025

Lipsi, 15.6.2025

Unser letzter Bericht kam Ende Mai aus Nisyros. Für den 30.5. sahen wir eine Wetterlücke, um ohne Probleme wieder nach Norden zu kommen. Weder in der Marina noch im Stadthafen Mandraki von Kos war ein Platz zu bekommen, so dass wir bei ruhigem Wetter östlich um Kos herum gleich in die Ostbucht von Pserimos fuhren, entgegen der Windvorhersage dann doch gegen NW auf den letzten Meilen.

Auch diese Bucht nennt sich Vathi, man findet den Namen auf vielen Inseln. Wir fanden ein sandiges Plätzchen für unseren Anker im türkisfarbenen klaren Wasser. Hier gibt es allerdings keinen sicheren Internetempfang. Die Ausflugsboote zogen nachmittags wieder ab nach Kos, herrliche Ruhe. Nur noch 2 Boote blieben. Aber dann braute sich über der nahen türkischen Küste ein Gewitter zusammen; zum Glück hatten wir auf die Wanderung über die Insel zum gegenüberliegenden Hafen verzichtet. Zeit für leckere Bordküche! Statt Feuerwerk und Champagnerkorkenknallen zu unserer Silberhochzeit blitzte und donnerte es, Gewitterböen ließen uns um den Anker tanzen, es regnete. Unser gut eingefahrener Anker hielt bombig.
Wir hatten Glück, dass sich das Gewitter nur bis auf circa 1,5 km näherte. Bei Einbruch der Dunkelheit war das Schlimmste vorbei, und der Skipper konnte einigermassen beruhigt in die Koje sinken.

Am Sonnabendmorgen erholt nach ruhiger Nacht ohne Schwell durch leises Ziegengeläut erwacht; das morgendliche Bad vor dem Frühstück war ein richtiger Wachmacher. Kein Wind, unter Motor geht’s Richtung Kalymnos in die Palionisisbucht, wo wir bei Taverne ILIAS eine Boje reservieren konnten. Das Anlegen und Festmachen an einer Muringboje klappt wie am Schnürchen. Hier wollen wir ein paar Tage bleiben und das nun hoffentlich wärmer werdende Wetter in diesem abgeschiedenen Ort genießen.

Am Sonntag sind alle Bojen und behelfsmäßige Anleger belegt - wiedermal eine Flotille! Sonntag, Montag und Donnerstag sind die Stresstage, wenn die Charterboote aus Kos kommen oder zurückmüssen. Die bringen den beiden Tavernen dann das Geld, aber zum Teil ist die Servicementalität doch verwunderlich: Man erwartet, dass man an der Boje festgemacht wird, und wenn dazu gehupt ! werden muß.

Um uns für hoffentlich weitere Tage vor Anker zu proviantieren und Wasser zu bunkern, müssen wir Mittwoch zurück nach Pothia, die Inselhauptstadt. Dort ist inzwischen die Saison angelaufen, aber es gibt immer noch keinen neuen Harbourmaster. Dave und Bev mit der Whight Egret sind inzwischen auch da. Es gibt einige „ geheime“ Absprachen zu Daves bevorstehendem 80. Geburtstag.

Der Meltemi macht gerade Pause, das nutzen wir, um an der Westseite von Kalymnos durch die Telendos Strait nach Norden zu kommen. Dort wechseln wir auf die Ostseite von Leros und kommen am frühen Nachmittag im Hafen von Lipsi an. Bei dem bevorstehenden erneuten Starkwind und der auf dem Weg hierher bereits vollen Ankerbucht von Xirokampos im Süden von Leros die bessere Option.
Von Lipsi aus hoffen wir, Ortrud Mitte Juni im Norden von Leros nahe am Flugplatz in Ormos Blefouti absetzen zu können für ihre Rückreise. Wir finden einen guten Platz an der Pier, müssen diesen aber verlassen, da die Poller und Festmacherbügel an diesen Tagen gesandstrahlt und gemalert werden sollen. Der Andrang zum Wochenende ist gigantisch, alles quetscht sich an die gegenüberliegende Pier, die Buchten sind proppenvoll. Kein Mensch versteht, wieso das nun in der Hauptsaison passiert.
Im Übrigen gibt es eine türkische Invasion mit großen Yachten, meist nur 2 Personen an Bord und ein Schoßhündchen. Am Montagmorgen beginnt der Run auf die „neue“ Pier, kaum, dass die Farbe trocken ist. Wir liegen nun ruhiger hier und können wieder volles Hafenkino genießen.

Am Mittwoch feiern wir Daves 80. Geburtstag bei Manolis Tastes mit der aus England überraschend angereisten Tochter und Segelfreunden bei Vollmond! Für das Wochenende kündigt sich eine nächste Starkwindphase an: eine riesige Motoryacht (380t) aus Georgetown lässt die Pier gegenüber blockieren, um für Tage festzumachen.
Wir müssen darauf verzichten, Ortrud nach Leros zu bringen. Vor Anker dort im Norden auszuharren, ist keine gute Idee. Sie nimmt Samstag noch die Katamaranfähre und sucht sich in Leros bis Montagfrüh ein Hotel. Wir vertrauen auf unsere doppelten Leinen und Ruckdämpfer und stauen alles weg. Abends misst unser Nachbar 45kn NW. (Unser Windmesser hat ja den Südsturm auf Astipalia nicht überlebt.)
Es sieht so aus, dass diese Phase den ganzen Juni andauert; wir werden wohl nicht mehr viel zum „Buchteln“ kommen.