Levitha - Lipsi - Leros am 15. Juni 2024
Auf dem letzten Teil unserer Reise ging’s von Amorgos bei guten Segelbedingungen zur einsamen kleinen Insel Levitha. Dort liegen in einer sehr geschützten Bucht 13 Bojen für Besucher aus. Bei Wind ist es gar nicht so einfach, die Sorgleine zu erwischen und sich dann mit eigenen Leinen anzubinden. Dieses Mal konnte Hubert zwei anderen Booten dabei helfen -einmal schwimmend, einmal mit dem Schlauchboot.
Es ist jedes Mal ein Vergnügen, am Abend zur - von einer Bauernfamilie betriebenen Taverne - an Ziegen, Schafen, abgezäunten Feldern hochzulaufen und die herzliche Gastfreundschaft zu erfahren. Es gibt meist Salat, eigenen Käse und „goat or lamb from the oven“; diesmal auch gebratene Leber und frische Favabohnen.
Zurück am kleinen Anleger gabs einen regelrechten Dinghistau - so voll haben wir es hier noch nie erlebt. Aber die Nacht war ruhig, der Himmel ohne künstliches Licht ein Sternenmeer!
Da wir erst ab Mitte Juni einen Platz in der Marina in Leros gebucht haben, hatten wir noch Zeit für einen Abstecher nach Lipsi. Dort lagen wir während der nächsten Starkwindphase sicher hinter der Pier vorsorglich gleich mit Ruckdämpfern. Die neu gebaute Pier an der Straße vergibt der Hafenmeister jetzt gerne an Katamarane zum Längsseitsliegen. Wer erst nachmittags kommt, muss auf die Außenseite der Pier. Das war jeden Tag großartiges Hafenkino! Unser Skipper hat das Boot immer erst verlassen, wenn wir beidseits Nachbarn hatten. Dieses Jahr hatten wir echt Glück: niemand quetschte uns ein oder grabbelte unseren Anker. Die Zeit verging mit Schwimmen, Lesen und Wandern wie im Flug, zumal wir es uns nicht nehmen ließen, jeden Abend bei „Manolis“ zu speisen- nach wie vor - die beste Küche weit und breit in Griechenland.
Freundin Ortrud hatte für den 12. Juni ihren Rückflug gebucht, also nach Wetterberuhigung am Montag in die malerische Ankerbucht Blefoutii im Norden von Leros. Ein perfekter Ausklang zum Abschied, denn von hier aus ging Ortrud Mittwoch in der Früh per Schlauchboot an den Strand, von wo das bestellte Taxi sie zum Flughafen brachte.
Hubert und ich bummelten nun weiter nach Süden und genossen noch ein paar Tage vor Anker in der Xirokamposbucht. Inzwischen war es wieder schwülwarm und windstill.
Es gibt immer was zu reparieren nach so einer Fahrt, so dass wir uns entschlossen, die restliche Zeit bis zum Rückflug in der Marina zu verbringen. Hier erwischt uns heute der Meltemi mit 30 kn, zum Glück gut angebunden.
Fazit der Reise vom 5.5. - 14.6.24 von Preveza durch en Kanal von Korinth nach Lakki auf Leros:
435 nm in 18 Etappen, mehrere Aufenthalte dem Starkwind geschuldet, ansonsten oft zu wenig Wind oder entgegen aller Wettervorhersagen aus der falschen Richtung. Gesegelt wurden nur knapp 190nm. Bis Ende Mai war es ungewöhnlich kalt, jetzt ist es heiß wie im August!
Ansonsten keine ernsten Probleme mit Boot und Mannschaft, nur altersübliche Abnutzung bei beiden!