Katapola/ Amorgos, am 2. Juni 2024
Unsere letzte Meldung kam aus Mericha von der Insel Kithnos. Dienstag konnten wir mit der Wettervorhersage Nord um 10kn frohgemut aufbrechen und die Segel setzen auf unserem Kurs auf die Ostseite von Serifos. Leider hielt das Vergnügen nur ein paar Meilen, an jedem Kap hofften wir auf einen Kap-Effekt. Mittags schlief der Wind dann ganz ein, die See glatt, aber die Bucht von Livadhi war fast erreicht. Vor dem Hafen haben uns alle gewarnt wegen der dort noch quer am Grund liegenden Muringkette, in der sich viele Anker verhaken. Bei unserer Ankunft kein Hafenmeister zu erreichen; bei dem ruhigen Wetter bot es sich an, zu ankern. Allerdings muss man ganz schön suchen, ein sandiges Fleckchen zu finden, denn das gute Seegras mag unser Anker nicht. Wir entdeckten eine freie Ankerboje der „Lazy Monkey Beach Bar“ und machten nach telefonischer Anfrage dort fest. Eine gute Entscheidung, denn der Hafen füllte sich rasch mit einer Flotille und Katamaranen. Und so einige Yachten suchten dann lange vor dem Badestrand ein sandiges Plätzchen. Nach einem Spaziergang durch den lebhaften Ort ging’s noch in die ruhige hochgelegene Chora mit herrlichem Ausblick.
Gut ausgeschlafen wurde Mittwoch die Etappe in die Bucht von Despotiko südlich von Antiparos bei vorausgesagtem Wind aus WSW in Angriff genommen. Zunächst aber schwacher Wind aus S und eine ziemliche Dünung, vor der Küste von Sifnos dann zunehmend auf Ost ! drehend. Schließlich mussten die Segel runter, bevor wir nach Umfahren der Despotiko-Insel in der schönem geschützten Bucht den Anker fallen lassen konnten. Seit 2018 hat sich die Küste von Antiparos sehr verändert: Es gibt jetzt Straßen und neue Ferienhäuser.
Die Ausflugsboote waren nachmittags weg. Genug Platz für ein paar Ankerlieger. Dann kam allerdings ein Katamaran, der die Bucht aufmischte: Alle mit Krach verbundenen Wassersportarten wurden ausprobiert: Schlauchboot mit Wasserski, am Kiten sind sie wohl gescheitert, aber sonst durften sich alle austoben und mit Höllentempo um die Ankerlieger rumdüsen. Dazu Musik und lautstarkes Gebrülle. Zum Glück war nachts Ruhe.
Die Wettervorhersage kündigte in den nächsten Tagen zunehmend auf Ost drehenden Wind an, weshalb wir nicht nur nach Shinoussa fuhren, sondern die über 40 Meilen nach Amorgos - zunächst am Wind, dann nach Iraklea mit halbem Wind - segelten. Nach 8 Stunden machten wir wieder mal an der Pier von Katapola fest und fühlten uns wieder auf vertrautem Boden.
Das Wetter ist nun heiß und sommerlich, vor der nächsten Starkwindphase ab Donnerstag wollen wir im Dodekanes sein.