Segler-Verein Stössensee e.V.

Segeln auf der Sonnenseite der Havel
×

Fehler

[SIGPLUS_EXCEPTION_SOURCE] Die Bild-Quelle muss eine vollständige URL oder ein Pfad relativ zum Basis-Ordner sein wie im Backend angegeben. Aber 219 ist weder eine URL noch ein Pfad relativ zu einer existierenden Datei bzw. Ordner.

2. Bericht Tara '25 - Mal so, mal so!

26.06.2025

Pothia auf Kalymnos, am 19.Mai 2025

Unser letzter Bericht kam noch aus Patmos, das wir am Montag mit der Wettervorhersage NW 15kn verließen.

Es kam anders, kein Wind, nur eine unangenehme alte Dünung und wenig Sonne auf dem Weg zur einsamen Insel Levitha, von der wir ja schon öfter berichtet haben. Zunächst waren wir das einzige Boot an einer von dem dort lebenden Bauern gelegten Bojen. Trotz Frösteln ging’s kurz ins kristallklare Wasser, bevor wir uns abends auf den holprigen Weg zur Taverne machten, wo auch die Bojengebühr entrichtet wird und man mit anderen Crews ins Gespräch kommen kann.

Am Dienstag früh weiter mit Backstagsbrise auffrischend auf bis zu 20kn nach Süden. Die Wellen werden Richtung Astipalia immer höher, aber dann erreichen wir den schmalen Eingang zur sicheren türkisfarbenen Vathibucht im Nordosten der Insel. Für Freitag wurde ein Sturm aus Süden angesagt, und es gibt sonst auf der ganzen Insel keinen sicheren Hafen.
Auf dem Weg ins Ostende der Bucht weht es dann weiter mit NW, was uns besonders abends stört, wenn wir mit unserem Dinghi die einzige Taverne weit und breit ansteuern und uns die kleinen Wellen von vorn nass spritzen. Es bleibt die nächsten Tage empfindlich kühl; das morgendliche Bad kostet Überwindung.

Wir haben Glück, dass uns ein netter Autovermieter anbietet, uns vom Beginn der befestigten Straße abzuholen. Ortrud und ich besichtigen die fast eine Stunde entfernte kleine Hafenstadt Scala und die Chora mit dem Kastell, können für die nächsten Tage Besorgungen machen, um die Zeit vor Anker zu überstehen.
Solange der Wind nicht zu stark ist, fahren wir mit dem Dinghi  ans Ufer und marschieren die 1,5 km über die Holperpiste zu Maria, die ihre Taverne noch im „Self Service“ betreibt: Sie sagt, was sie vorrätig hat, wir bestellen, dann kocht sie.
Indessen bedienen wir uns am Kühlschrank mit Getränken und helfen beim Tischdecken. In der Ecke sitzt ihre pflegebedürftige hochbetagte Mutter, die alles beobachtet - eine auf der Insel sehr bekannte verdienstvolle Frau. Auch Maria ist nicht mehr die Jüngste und ziemlich geplagt, so das wir uns fragen, wie lange sich diese Institution noch hält. Wir haben diese Bucht bereits vor 7 Jahren besucht und dort unser Vorsegel repariert, woran sich Maria gut erinnerte. Diesmal ein recht emotionaler Abschied!
Am Freitag kommts dann ziemlich dicke, in Böen bis 40 kn Wind aus SE. Inzwischen sind 14 Boote in der Bucht, leider befolgen nicht alle den Rat, in die östliche Ecke zu gehen. Unser Anker hält! Der Krach ist nervenzerrend, zum Glück lässt er nachts nach, und am nächsten Tag bläst es schon wieder frisch aus NE.
Wir warten noch einen Tag, da wir vor Astipalia erhebliche Kreuzsee befürchten.
Für Sonntag ist W 15 auf NW10 abnehmend vorausgesagt, das würde für Nisyros oder Kalymnos passen.

Es kommt dann wieder anders, aber mit schwachem NE  kommen wir nach 7 Stunden und 38sm im Hafen von Kalymnos rechtzeitig an, um uns noch einen Platz an der Pier auszusuchen. Eine Stunde später ist alles voll - eine Flotille - Typ betreutes Segeln - und viele Charterer aus Kos füllen die Plätze und kämpfen um die Strom- und Waserzapfstellen.
Wir haben gerade noch Wasser nehmen können, am nächsten Tag gibt’s nichts mehr. Der als Hafenbetreuer arbeitende Yannis ist vor ein paar Tagen gestorben;
keiner kann seinen Job übernehmen! Also können auch keine Hafengebühren erhoben werden, und damit der Stadt nicht noch Unmengen Wasser und Strom verloren gehen, werden die Zapfsäulen gesperrt.
Nachts werden wir Zeugen einer typischen griechischen Hochzeit in der Taverne gegenüber der Pier - die Musik bleibt gewöhnungsbedürftig. Zum Glück gibts „earplugs“.
Heute Mittag kommt die Wight Egret mit Bev und Dave, die wir vor einer Woche zuletzt in Patmos neben uns hatten. Immer wieder schön, sich zu sehen und auszutauschen. Morgen wollen wir nach Nisyros, mal sehen, wie es dort inzwischen aussieht.

 

Bild 1: Unser Ankerplatz in der Vathibucht im Nordosten der „Schmetterlingsinsel“ Astipalia, die geografisch noch den Kykladen zugerechnet wird.

Bild 2: Hier bekommt Ihr einen Eindruck der noch einzigen im Self Service betriebenen Taverne von Maria in Vathi.

Bild 3: Morgens um kurz nach sechs nach Verlassen der Vathibucht