Segler-Verein Stössensee e.V.

Segeln auf der Sonnenseite der Havel
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5. Rundbrief: Manchmal kommt es anders als man denkt!

02.07.2023

Manchmal kommt es anders als man denkt!                                                         Prevezza, 31.5.2023

Unser letzter Bericht kam aus Katakolo am Peleponnes. Dort legen Kreuzfahrtschiffe für den Besuch des nahe gelegenen alten Olympia an. Wir hatten vor 3 Jahren die Gelegenheit, diese wunderbare antike Anlage zu bestaunen. Eine kleine Eisenbahn mit Schaffnerservice fuhr uns hin. Damals waren wegen der Corona-Sanktionen mehrere Kreuzfahrtschiffe dort leer abgestellt. Der Ort wirkte dadurch ziemlich verwaist.

Aber nachdem kurz vor unserer jetzigen Ankunft das letzte Kreuzfahrtschiff ausgelaufen war, wurden die Läden und Tavernen dicht gemacht.
Die Bahn fährt auch nicht mehr täglich. Am nächsten Morgen nirgendwo ein offenes Geschäft, nicht mal ein Bäcker!
Bei ruhigem Wetter frühstücken wir wieder unterwegs; gilt es doch vorwärts zu kommen. Segeln ist nur einige Meilen möglich, die See glatt. Allerdings sehen wir nun unterwegs noch eine Schildkröte paddeln und gelegentlich andere Segelboote. Unser Ziel ist ein Anleger im Norden von Zakynthos, in Agios Nikolaos. Leider ist diese hübsche kleine Bucht inzwischen völlig vom Tourismus überrollt. Die Ausflugsboote haben die Bucht bis zum Badestrand erobert. Die Busse quetschen sich über die schmale Uferstraße.
Wir können in einen engen Platz an der Pier vor der Tankstelle schlüpfen. Von der darüber gelegenen Taverne „ Porto" (die der Familie von Dimitri gehört, den wir bereits 2020 als herzlichen Helfer kennengelernt hatten), haben wir einen guten Platz für spektakuläres Hafenkino!
Für Freitag ist etwas Wind aus SE nach SW drehend vorausgesagt, das hätte gut für unsere Weiterreise nach Ithaka gepasst. Es kommt leider anders, südlich von Kephalonia bläst der Wind von vorn. Dann Flaute!  Und plötzlich sind viele Segelboote in allen Richtungen unterwegs - ohne Segel. In der südlichen Bucht von Ithaka bereits mittags einige Ankerlieger, aber kaum Ausflugsboote unterwegs. In der geschützten Bucht von Vathi legen wir an der Pier an, wieder vor dem „Showerhouse".
Hier hat sich einiges getan, die Pier ist neu gepflastert, die „ Elektranten" und Festmacher frisch gestrichen. Alles funktioniert - die Hafengebühr für unser Boot beträgt 7;50€/ Tag!
Hier wollen wir mal einen Tag Pause machen, denn inzwischen sind die Temperaturen angenehm. Leider erwischt es dann Ortrud zuerst mit einem Virusinfekt mit Übelkeit... und unglaublicher Schlappheit.
Am Sonnabendnachmittag trifft dann die übliche Armada an Charteryachten ein und füllt die Bucht!
Sonntag geht es weiter nach Norden, erst Flaute, dann Wind von vorn in der Enge zwischen Lefkas und den nahen Inseln. Nach Passieren der inzwischen reparierten Drehbrücke von Lefkas können wir bis Prevezza die Segel hochziehen.
Wir haben uns bereits telefonisch in der Cleopatra-Marina angemeldet. Jeden Nachmittag stehen mächtige Gewitterwolken über der Bucht und
für die nächsten Tage sind dauernd Gewitter vorhergesagt.
Wir mieten für Montag ein Auto, um Besorgungen und einen Ausflug zu machen. In Vonitsa, einer kleinen Stadt weiter im Ambrakischen Golf ist das Wasser warm, die Shrimps hervorragend! Aber der Wind steht in die Bucht, so dass wir bald wieder umkehren.
Abends hat das Virus den Skipper erwischt und lahmgelegt. Wir verlängern den Aufenthalt.
Unser Plan, bis Ende Juni an der Rhonemündung zu sein, ist angesichts der bis jetzt schon wetterbedingten Verzögerungen, Makulatur. Und ab Juli ist Hochsaison; das Wasser in den Kanälen ist jetzt schon knapp.
Also wird beschlossen, das Boot hier in Prevezza zu lassen und nächstes Jahr einen erneuten Anlauf zu nehmen!  Da es erst ab Ende Juni Flüge von hier nach Berlin gibt, werden wir noch ein bisschen „ buchteln".
Ortrud und ich machen eine Fahrt mit der kleinen Fähre zur Stadt gegenüber. Dort wird die Stadtpier gerade neu gepflastert, alles voller Staub! Aber viel Betrieb, dabei war das Wetter auch hier im Ionischen Meer bisher miserabel.
Am Mittwoch wollen eigentlich weiter Richtung Paxos, aber nun hat das Virus auch mich erwischt. „ Ich will einfach nur liegen"!  Nochmal verlängert: 43,40€/Tag.
Plötzlich rummst's, als eine 40 Fuß-Yacht rechts von uns einparkt. Unser Anker wird aus der Halterungsschiene gedrückt und sprengt die Scharniere und Nase unseres Ankerkastendeckels. Bei der anderen Yacht ist eine Relingsstütze eingeknickt, und es gibt Lackschäden. Zum Glück nichts Schlimmeres, denn der andere Skipper fuhr viel zu schnell und in falschem Winkel in die zugegeben enge Box. Aber wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist die Badehose schuld. Jedenfalls wird der arme Marinero beschimpft statt Selbstkritik geübt!
Wir können das „technical department" motivieren, den Schaden bei uns sofort zu reparieren, denn mit offenem Ankerkasten wollen wir nicht los! Nach zwei Stunden ist bei uns alles repariert - Chapeau!
Abends lädt uns Ortrud anlässlich unseres 23. Hochzeitstags zum Essen ein. Es geht uns nun allen wieder gut, so dass wir hoffen, weitersegeln zu können, wenn der Wind passt. Ab jetzt ist Segelurlaub angesagt, bis am 26.Juni TARA „ on the hard" geht.

[Weitere Bilder in Galerie am Seitenende]