Segler-Verein Stössensee e.V.

Segeln auf der Sonnenseite der Havel
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5. Bericht: Ende gut, alles gut

24.06.2022

Leros Marina, 22.6.2022

Ab der Insel Kos blieb uns nur, bei möglichst wenig Wind und Welle weiter nach Norden zu kommen. Eine Südwindlage würde sich in den nächsten Wochen nicht einstellen. Wir bummelten also von einer Ankerbucht zur nächsten.

Auf der kleinen Insel Pserimos gingen wir im türkisklaren Wasser der einsamen Ostbucht vor Anker. Allerdings blies der Meltemi hier ganz ordentlich, so dass das Badevergnügen nur kurz währte. Tagsüber kamen immer wieder Ausflugsboote vorbei, aber nachts blieben nur noch 7 Yachten in ausreichendem Abstand liegen. Der Meltemi wehte leider auch nachts lange  mit 20 Knoten weiter; und als er endlich nachließ, kam der Schwell, der das Boot taumeln ließ. Da hilft auch ein toller Sternenhimmel nicht beim Einschlafen. Morgens wehte es gleich wieder mit 20 Knoten, brrr…

Für Freitag hatten wir auf Kalymnos in der Ormos Palionissos schon telefonisch bei der Taverne „ Ilias“  eine Boje reserviert. Zum Glück ließ der Wind nach Verlassen der Windecke von Pserimos etwas nach, so dass wir unter Motor - bei kabbeliger See nach gut 3 Stunden nah am Strand an der Boje festmachen konnten. Auch hier wehte es die nächsten Tage wie in einem Trichter wieder mit bis 25 Knoten, aber hier konnte es keinen Ankersalat geben. Die Wirtsleute der Taverne sind reizende Leute, sehr freundlicher Service und super Essen - die Aussicht von der Terrasse phänomenal. Auch die netten Gespräche mit anderen Gästen - zu den Seglern kommen gelegentlich Wanderer und Kletterer hierher - luden zum Verweilen.

Für Donnerstag wurde Süd bis Südwest vorhergesagt, also los. Es kam anders - NNW 1-2 Knoten! An der Ostseite von Leros vorbei nach Lipsoi - dort erwischten wir einen guten Platz an der Innenseite der Pier. Per Handschlag werden wir vom „ Harbourmaster“ begrüsst!

Wir brauchen mal wieder Frischwasser und frische Lebensmittel. 

Das griechische Pfingstfest steht vor der Tür, die Fähren spucken jede Menge Leute aus. Es wird dennoch unermüdlich von früh bis spät an einer neuen Mole Richtung Fährhafen gebaut. Bei dem nachmittäglichen Run auf den Hafen werden die neuen Plätze dringend gebraucht werden! Die Zahl der Riesenkatamarane hat in glaublich zugenommen, drei bis vier von der Sorte - und die begehrte Innenseite der Pier ist voll. 

Das Hafenkino ist wie jedes Mal unglaublich, wenn bei auflandigem oder viel Seitenwind noch ein Platz ergattert werden soll und die Anker nicht richtig eingefahren werden! Statt in der Bucht einen sicheren Ankerplätze zu fahren, spielen sich dramatische Szenen ab.

Zum Glück leidet nur Material und das Ansehen mancher Skipper. Ob bei den Charterbooten eine fitte Crew an Bord ist oder Passagiere, sieht man sofort! Der Trend scheint Richtung 8 zahlende Gäste und Profi-Skipper zu gehen!

In diesem Hafen wird für die Anlegehilfe des Hafenmannes eine „ tie down fee“ von 5 € verlangt, für Strom und Trinkwasser! auch 5€ - inklusive morgendlicher Müllentsorgung vom Steg. 

Abends kommt dann die von der Kommune angestellte Dame und kassiert nach Einsicht der Bootspapiere die Hafengebühren gegen eine DIN a4 große Quittung. Wir zahlen immer so um 7€ / Tag. Dennoch gibt es immer Situationen, wo Skipper sich beschweren und die Hafenpolizei anrücken muss. Es ist zum Fremdschämen!  

Wenn das abendliche Hafenkino beendet ist, gehen wir meist zu „Manolis Tastes“ in den hübschen Ort. Wirklich tolles Ambiente und Essen mit einem gewissen Kick! Das beste Gyros ever und die Muscheln in Ouzo-Sauce zum Reinlegen!

Dieses Jahr haben wir bei dem Wind zu Pfingsten nichts vom Läuten der Glocken und dem stundenlangen Gesängen in den Kirchen mitgekriegt. Montagabend wurde die Insel wieder leer.

Wir versuchten es Dienstag, nach Patmos zu kommen, brachen das Vorhaben aber dann bei 23 Knoten und hohem Wellengang rasch ab, drehten um und fuhren nach Leros in die Ormos Blefouti. Die Schreibweise ist in jeder Karte anders, mal heißt es Plefoutis, mal Plakoudi und und und… 

Aber die Bucht ist erstaunlicherweise wirklich gut geschützt, wir waren das 2. Boot vor Anker.  

Wir nutzten die stille Bucht für ausgiebiges Schwimmen und bewunderten abends bei sanftem Schaukeln das Aufgehen eines phantastischen Vollmonds. 

Freitag ging es bei wenig Wind dann in den Süden zur beliebten Xirokamposbucht, dort wurde es wieder ziemlich voll, aber wir haben unseren Anker gut verteidigen können. Der Meltemi blies wieder mit 25 Knoten hier am Ankerplatz, machte nachts nur kurz Pause. 

Seitdem keine Muringbojen mehr da sind, werden die Tavernen leider auch seltener von Seglern besucht. 

Am Sonntag ankerten dann plötzlich Heiner und Hannah mit der „Damiana“ neben uns, Wir tauschten unsere Erlebnisse bei gutem Essen und Wein in der Taverne aus, bevor wir Montag bei ruhigerem Wetter, aber einer heftigen Altdünung nach Lakki in die Marina motorten. 

Jetzt genießen noch komfortables Hafencamping am Ponton E, bevor TARA am 5.Juli „ on the hard“ geht.

 

Fazit:

45 Reisetage 16 Etappen Leros-Levitha-Astipalea-Nisyros-Tilos-Chalki-Symi-Tilos-Kos-Pserimos-Kalymnos-Lipsoi-Leros 308 Seemeilen,  davon 111 nm unter Segeln durchschnittliches Etmal knapp 20nm 48,5 Motorstunden

 

Insgesamt war dieser Segeltörn unkompliziert und pannenfrei. Wir wussten ja, dass der Weg zurück aus dem Süden gegen den Meltemi schwer würde. Daher ist die gut 300 Meilen eben nur zu einem Drittel unter Segeln absolviert worden. 

Auch dieses Jahr hat die Meltemisaison wieder sehr früh begonnen; allerdings haben wir die ersten paar Wochen eher Ostseewetter gehabt und die Fleeceklamotten gebraucht.

Dieses Jahr waren wieder viel mehr Boote unterwegs; das  Chartergeschäft scheint zu brummen. Wir finden, dass es für uns nun wirklich Zeit wird, das Revier zu wechseln.

 

Ein paar Dinge gehen immer kaputt oder verloren: 

Hubert hat 2x unsere Seewassertoilette repariert, Dichtungen und Ventile getauscht. Für das bei einer heftigen Überfahrt verlorene Sitzbrett des Dinghis fand sich ein akzeptabler Ersatz, so dass man auch wieder besser rudern kann.  Natürlich ging zuerst die neu erstandene Solardusche kaputt; die 2. ist undicht. Da hilft dann nur die Dusche aus der Wasserflasche mit dem fein durchlöcherten Deckel!  Ein Weinglas weniger und nur eine Mütze ( leider die beste) verloren! Ein Bootshaken ging auch über Bord.  Und nun haben unsere von Ortrud gespendeten weißen Kugelfender Alpha und Omega auch einen Überzug, denn nach einer Nacht an einer Spundwand mit schwarzem Gummi taten sie uns leid.  Unserer Freundin Ortrud geht es inzwischen wieder deutlich besser, so dass wir hoffen, dass sie beim nächsten Törn wieder dabei sein wird.