Segler-Verein Stössensee e.V.

Segeln auf der Sonnenseite der Havel

23. September 2021 Marathokampos/ Samos

23.09.2021

Höchste Zeit für eine Standortmeldung! Allerdings können wir segeltechnisch nichts bieten. Seit Nisyros gab es nur Etappen unter Motor, nämlich, wenn der Meltemi mal kurz Pause machte. Wir sind inzwischen bis nach Samos gedieselt, wobei wir diesmal doch erstaunlich viele Delphine beobachten konnten: Rund um Pserimos, zwischen Kalymnos,Leros und Lipso sowie im Ausgang der Bucht von Arki. Unsere nächste Pause wegen Starkwind verbrachten wir auf Lipso. Dort wurde es selbst an der Aussenpier eng. Viele Charteryachten suchten Schutz, das Hafenkino war sensationell. Und es fanden sich immer wieder Helfer und Experten, die die Manöver beim „römisch-katholischen“ Anlegen kommentierten. Mich erwischte beim Spaziergang durch die Gassen des hübschen Ortes eine Spinne. Der Biss tat höllisch weh und das rechte Bein schwoll an, so dass ich 2 Tage ziemlich fertig war. Bis heute spüre ich die Nachwirkungen, aber zum Glück keine Superinfektion.Mit Porto Augusto auf Arki klappte es auch im 3. Versuch nicht. Die Pier war bereits um kurz vor 11 Uhr belegt. In der Bucht gegenüber von Nisos Maratho haben wir allerdings noch eine freie Boje erwischt und einen entspannten Tag im klaren Wasser genossen. 

Wir beschlossen, bei ruhigem Wetter noch bis nach Samos zu gehen, wollten den neu ausgebauten Hafen in Ormos Marathokampos näher kennenlernen. Hinter der Mole fanden wir noch einen sicheren Platz längsseits. Inzwischen haben sich wohl viele Ortsansässige hier private Muringe gelegt. Der Hafen hat Wasser und partiell auch Strom, wird aber nicht bewirtschaftet, d. h. man liegt hier umsonst. Charteryachten sieht man hier nicht, die meisten gehen direkt nach Pythagoreio. Als es bei wieder drohendem Starkwind eng wurde, wurde statt längsseits dann auch wieder mit Anker „römisch- katholisch“ angelegt. Wir haben nochmal einen Ausflug um den mächtigen Kerkis gemacht und die bewaldeten Hänge bestaunt. Auf unserer Fahrt bis nach Karlovassi im Norden fielen uns glücklicherweise keine Waldbrandschäden auf. Dort brausten schon die Wellen, die nächste Starkwindphase einläutend. Heute Nacht ging’s dann los, es heult und platscht, es pfeift, klappert, quietscht und schaukelt. Hubert hat 35 Knoten gemessen aber besonders eindrucksvoll sind hier die Fallböen, die über den Kerkis runterstürzen. Wir sitzen in der Kajüte, draußen hält man es mit dem Wind nicht lange aus - viel zu laut und zu kalt.

Vermutlich wird es mindestens bis Sonnabend dauern, bis wir uns nun endlich wieder südwärts auf den Rückweg machen können.