Segler-Verein Stössensee e.V.
SY Tara
Fünfter Bericht SY TARA 2024
15.06.2024Levitha - Lipsi - Leros am 15. Juni 2024
Auf dem letzten Teil unserer Reise ging’s von Amorgos bei guten Segelbedingungen zur einsamen kleinen Insel Levitha. Dort liegen in einer sehr geschützten Bucht 13 Bojen für Besucher aus. Bei Wind ist es gar nicht so einfach, die Sorgleine zu erwischen und sich dann mit eigenen Leinen anzubinden. Dieses Mal konnte Hubert zwei anderen Booten dabei helfen -einmal schwimmend, einmal mit dem Schlauchboot.
Es ist jedes Mal ein Vergnügen, am Abend zur - von einer Bauernfamilie betriebenen Taverne - an Ziegen, Schafen, abgezäunten Feldern hochzulaufen und die herzliche Gastfreundschaft zu erfahren. Es gibt meist Salat, eigenen Käse und „goat or lamb from the oven“; diesmal auch gebratene Leber und frische Favabohnen.
Zurück am kleinen Anleger gabs einen regelrechten Dinghistau - so voll haben wir es hier noch nie erlebt. Aber die Nacht war ruhig, der Himmel ohne künstliches Licht ein Sternenmeer!
Da wir erst ab Mitte Juni einen Platz in der Marina in Leros gebucht haben, hatten wir noch Zeit für einen Abstecher nach Lipsi. Dort lagen wir während der nächsten Starkwindphase sicher hinter der Pier vorsorglich gleich mit Ruckdämpfern. Die neu gebaute Pier an der Straße vergibt der Hafenmeister jetzt gerne an Katamarane zum Längsseitsliegen. Wer erst nachmittags kommt, muss auf die Außenseite der Pier. Das war jeden Tag großartiges Hafenkino! Unser Skipper hat das Boot immer erst verlassen, wenn wir beidseits Nachbarn hatten. Dieses Jahr hatten wir echt Glück: niemand quetschte uns ein oder grabbelte unseren Anker. Die Zeit verging mit Schwimmen, Lesen und Wandern wie im Flug, zumal wir es uns nicht nehmen ließen, jeden Abend bei „Manolis“ zu speisen- nach wie vor - die beste Küche weit und breit in Griechenland.
Freundin Ortrud hatte für den 12. Juni ihren Rückflug gebucht, also nach Wetterberuhigung am Montag in die malerische Ankerbucht Blefoutii im Norden von Leros. Ein perfekter Ausklang zum Abschied, denn von hier aus ging Ortrud Mittwoch in der Früh per Schlauchboot an den Strand, von wo das bestellte Taxi sie zum Flughafen brachte.
Hubert und ich bummelten nun weiter nach Süden und genossen noch ein paar Tage vor Anker in der Xirokamposbucht. Inzwischen war es wieder schwülwarm und windstill.
Es gibt immer was zu reparieren nach so einer Fahrt, so dass wir uns entschlossen, die restliche Zeit bis zum Rückflug in der Marina zu verbringen. Hier erwischt uns heute der Meltemi mit 30 kn, zum Glück gut angebunden.
Fazit der Reise vom 5.5. - 14.6.24 von Preveza durch en Kanal von Korinth nach Lakki auf Leros:
435 nm in 18 Etappen, mehrere Aufenthalte dem Starkwind geschuldet, ansonsten oft zu wenig Wind oder entgegen aller Wettervorhersagen aus der falschen Richtung. Gesegelt wurden nur knapp 190nm. Bis Ende Mai war es ungewöhnlich kalt, jetzt ist es heiß wie im August!
Ansonsten keine ernsten Probleme mit Boot und Mannschaft, nur altersübliche Abnutzung bei beiden!
Katapola/ Amorgos, am 2. Juni 2024
Unsere letzte Meldung kam aus Mericha von der Insel Kithnos. Dienstag konnten wir mit der Wettervorhersage Nord um 10kn frohgemut aufbrechen und die Segel setzen auf unserem Kurs auf die Ostseite von Serifos. Leider hielt das Vergnügen nur ein paar Meilen, an jedem Kap hofften wir auf einen Kap-Effekt. Mittags schlief der Wind dann ganz ein, die See glatt, aber die Bucht von Livadhi war fast erreicht. Vor dem Hafen haben uns alle gewarnt wegen der dort noch quer am Grund liegenden Muringkette, in der sich viele Anker verhaken. Bei unserer Ankunft kein Hafenmeister zu erreichen; bei dem ruhigen Wetter bot es sich an, zu ankern. Allerdings muss man ganz schön suchen, ein sandiges Fleckchen zu finden, denn das gute Seegras mag unser Anker nicht. Wir entdeckten eine freie Ankerboje der „Lazy Monkey Beach Bar“ und machten nach telefonischer Anfrage dort fest. Eine gute Entscheidung, denn der Hafen füllte sich rasch mit einer Flotille und Katamaranen. Und so einige Yachten suchten dann lange vor dem Badestrand ein sandiges Plätzchen. Nach einem Spaziergang durch den lebhaften Ort ging’s noch in die ruhige hochgelegene Chora mit herrlichem Ausblick.
Gut ausgeschlafen wurde Mittwoch die Etappe in die Bucht von Despotiko südlich von Antiparos bei vorausgesagtem Wind aus WSW in Angriff genommen. Zunächst aber schwacher Wind aus S und eine ziemliche Dünung, vor der Küste von Sifnos dann zunehmend auf Ost ! drehend. Schließlich mussten die Segel runter, bevor wir nach Umfahren der Despotiko-Insel in der schönem geschützten Bucht den Anker fallen lassen konnten. Seit 2018 hat sich die Küste von Antiparos sehr verändert: Es gibt jetzt Straßen und neue Ferienhäuser.
Die Ausflugsboote waren nachmittags weg. Genug Platz für ein paar Ankerlieger. Dann kam allerdings ein Katamaran, der die Bucht aufmischte: Alle mit Krach verbundenen Wassersportarten wurden ausprobiert: Schlauchboot mit Wasserski, am Kiten sind sie wohl gescheitert, aber sonst durften sich alle austoben und mit Höllentempo um die Ankerlieger rumdüsen. Dazu Musik und lautstarkes Gebrülle. Zum Glück war nachts Ruhe.
Die Wettervorhersage kündigte in den nächsten Tagen zunehmend auf Ost drehenden Wind an, weshalb wir nicht nur nach Shinoussa fuhren, sondern die über 40 Meilen nach Amorgos - zunächst am Wind, dann nach Iraklea mit halbem Wind - segelten. Nach 8 Stunden machten wir wieder mal an der Pier von Katapola fest und fühlten uns wieder auf vertrautem Boden.
Das Wetter ist nun heiß und sommerlich, vor der nächsten Starkwindphase ab Donnerstag wollen wir im Dodekanes sein.
Merichas auf Kithnos, 24.Mai 2024
Unser letzter Bericht kam aus Palea Epidauros. Dort haben wir Pause gemacht. Wir haben uns ja das antike Epidauros schon 2019 angesehen, aber bei diesigem und kalten Wetter haben wir diesmal verzichtet. Hier gibt es keine Mietwagen; man muss ein Taxi nehmen!
Am Donnerstag legte unser Segelfreund Achim vom Spandauer Yachtclub mit seiner Crew und der YASSOU neben uns an. Wir verbrachten bei tollem Essen in einer hübschen Orangengarten-Taverne einen netten Abend, bevor sich die Wege wieder trennten.
Wir warteten noch bis Sonntag mit der Weiterreise, weil erst für Montag Wind aus Nord in der Agäis vorgesagt wurde. Also Wanderung zum kleinen antiken Theater, mykenischen Gräbern und einer versunkenen römischen Villa, wobei wir in der üppig grünen Landschaft auch viele fremdartige Pflanzen entdeckten. Bei unserer Rückkehr fanden wir TARA eingequetscht inmitten der „Sailing holidays“ Flottille vor, der wir schon mehrmals begegnet waren. Nun saßen wir mittendrin bei Putzaktionen und Crewwechsel. Am Tag unserer Weiterreise mussten wir unseren Anker noch von fremden Ketten befreien.
Unter Motor ohne Wind bei diesigem Wetter an der malerischen Insel Poros vorbei bis zur Alikibucht am Ausgang des Saronischen Golfs. Dort frei geankert und tapfer ins erfrischende Nass, um den Anker abzutauchen.
Früh am Montag dann die über 40 Meilen nach Kithnos in die Kolonabucht - leider doch ein Kurs hoch am Wind mit viel Welle!
Wir ankerten hinter 2 Ausflugskatamaranen, die abends wegfuhren, machten das Schlauchboot klar für die Fahrt zur Taverne. Was für ein Unterschied zu früher- synthetische Bar-Musik, nur teures Essen und unfreundliche Begrüßung! Hier werden nun die Herrschaften der Riesenyachten verköstigt? Da waren wir rasch wieder beim Boot und genossen die friedliche Abendstimmung.
Nach Mitternacht ging dann der Tanz los: Unvermutet Fallböen und katabatische Winde bis 40kn ließen die Ankerlieger tanzen und sorgten für eine schlaflose Nacht. Hubert übernahm die Ankerwache. Unser Anker hielt super, aber das Schwoi-Verhalten der anderen war zu beachten, und einige Nachbarboote machten uns Sorge.
Total kaputt von der anstrengenden Überfahrt und durchwachter Nacht beschlossen wir morgens, nur in den nächsten Hafen zu fahren und uns zu erholen.
Merichas ist ein kleiner lebendiger, aber noch entspannter Ort; der Hafenmeister macht einen guten Job.
Am Mittwoch mieteten wir ein Auto für eine Inseltour und frischten alte Erinnerungen auf.
Die Wettervorhersagen sprechen nun davon, dass ein Starkwindfeld kommt, bei dem man froh ist, einen geschützten Platz zu haben. Viele Häfen in den Kykladen platzen vor Charterbooten bereits jetzt. Wir planen zunächst von hier aus nach Serifos und dann in die Bucht Despotiko südlich von Antiparos zu segeln.
In der Nacht zu Donnerstag kam nun etwas Wind aus Nordwest auf, der voll in den Hafen stand und einen unglaublichen Schwell entstehen ließ. Wieder eine Nacht ohne Schlaf - Festmacher wurden reihenweise durchgescheuert, Fender verabschiedeten sich - und dazu lautes Platschen, Quietschen und Klappern. Verstärkt wurde das alles, wenn die Fähren an - und ablegten. Jedenfalls konnte heute früh nur der Skipper mit Appetit frühstücken.
Über die hier herrschende Mückenplage verliere ich kein weiteres Wort!
Der Hafenmeister meinte, dass es mit diesem Wind nun vorbei ist, und tatsächlich wurde es wieder stiller. Der Hafen wurde inzwischen wieder proppevoll, die kleinsten Katamarane so um 45, die größten 59 Fuß, dazu Riesenmotoryachten am Kai der Fähren.
Wir fassen uns in Geduld und freuen uns, dass der Wind nun endlich für blauen Himmel gesorgt hat. Bei Wasser und Strom am Kai muss auch mal wieder ein Haushaltstag eingelegt werden! Der Saharastaub und Dreck vom Entladen eines Sand und Kies entladenen Frachters hat sich über das ganze Örtchen gelegt. Im Gegensatz zum grünen Peleponnes sind die Kykladen braun und steinig.
Die ganze Insel zeugt noch von der mühseligen Landwirtschaft mit Terrassen und Mäuerchen, meist verlassen und verwildert. Jetzt muss das Geld mit Touristen und Fischfarmen verdient werden. In einer Taverne am Strand erzählt uns der Wirt vom Wein, den er selbst anbaut - mit älteren und neuen Rebstöcken produziert er 7000l auf 10ha. Wir dürfen probieren und sind überzeugt, so dass wir gleich unsere Vorräte etwas aufstocken.
Im Moment sieht es so aus, dass wir Dienstag weiterkommen. Bis dahin werden Badengehen, Relaxen, Lesen und das tägliche Hafenkino auf dem Programm stehen.
Palea Epidauros, 16.Mai 2024
Der letzte Bericht kam aus Mesolonghi, wo wir auf das passende Wetterfenster für unsere Reise ostwärts warteten. Die Zeit wurde für Ausflüge nach Nafpaktos (Schlacht von Lepanto) und nach Etoliko ( „Venedig Griechenlands“) genutzt. Das Wetter war lausig - kalt und regnerisch.
Erst am Sonntag ging’s dann bei Sonnenschein warm eingepackt weiter.
Die Durchfahrt unter der mächtigen Rion- Brücke über den Golf von Patras war nach Anmeldung bei Rion-Traffic bei bis zu 2 kn Gegenstrom wieder beeindruckend. Bei leichtem Rückenwind konnten wir dann weiter an Nafpaktos vorbei in den Golf von Korinth segeln und machten schließlich im Hafen von Trizonia fest. Dort war es überraschend voll: Viele Dauerlieger und Überwinterer sowie etliche aufgegebene Boote. Durchreisende machten längsseits fest, wo Platz war. Der Hafen wird nicht bewirtschaftet, aber der kleine Ort scheint dennoch zu prosperieren. Ortrud und ich machten einen ausgedehnten Spaziergang über die hübsche Insel, bevor wir zum Essen am kleinen Fähranleger auf der Nordseite einkehrten.
Bei unserer Rückkehr fanden wir die Aussenmole komplett belegt mit einer großen Flottille von „Sailing holidays“.
Da die leichte Westwindlage anhielt, ging’s am nächsten Morgen nach Galaxidhi. Dieser Ort ist wirklich ein Juwel; hier wurden für uns 5 Euro Gebühren fällig, die man gerne für den schönen Liegeplatz zahlt. Die o.g. Flottille kam auch noch unter!
Für die nächsten Tage war Ostwind vorausgesagt, so dass wir noch so schnell wie möglich weiter Richtung Korinth-Kanal wollten.
Es wurde ein recht ungemütlicher Ritt auf Am Wind Kurs bei grauem Wetter und Welle. Nur etliche Delphine heiterten die Stimmung auf. Über dem Peleponnes schwarze Wolken, Regenwalzen voraus - gerade noch rechtzeitig die Segel runter, die Regenklamotten an, bevor wolkenbruchartiger Regen einsetzte. Unter stark eingeschränkter Sicht erreichten wir endlich den leeren Hafen von Vrachati, wo wir längsseits festmachen konnten. Die Pier ist rau, es stehen Eisenarmierungen hervor, und er ist sehr flach. Nachdem der Regen abends abgezogen war, ließ auch der Schwell nach, und wir verbrachten eine ruhige Nacht. Die Hauptstraße ist nach Mikis Theodorakis benannt, der hier gelebt hat, aber sonst ist die Stadt weder lukullisch noch touristisch ein Highlight.
Für Mittwoch hatte uns Hubert diesmal per Internet für die Kanaldurchfahrt angemeldet. Damit erspart man sich das Anlegen an der hohen Pier am Ostende. Man muss ein Formular ausfüllen, seine Bootspapiere als Foto ins Dokument einfügen und die voraussichtliche Zeit angeben.
Dann den geforderten Betrag mit Kreditkarte bezahlen, woraufhin man einen Code erhält, den man vor Einfahrt dem Kanal-Korinth-Traffic übermittelt.
Wir konnten ohne Wartezeit mit 7 anderen Booten, die draußen neben der Einfahrt kreisten, nach 2 Frachtern mit Schlepper langsam den inzwischen z. T. aufwändig renovierten Kanal einfahren:„ All sailing boats follow in line“.
Trotz Sonnenschein waren wir froh, als wir ohne Probleme, aber halb vergiftet vom Dieselqualm der Frachter endlich im Saronischen Golf ankamen. Auf den Brücken über dem Kanal halten die Reisebusse zum Gucken, auch ein Bungee-Seil hing herunter!
Nach der Ausfahrt wieder grauer Himmel, ordentlich Gegenwind und Welle. Einen Segelversuch brechen wir nach kurzer Strecke wieder ab, navigieren durch viel Verkehr, bevor wir entlang der Nordküste des Peleponnes um Arbeitsboote und Fischfarmen kurven. Fast jede mögliche Ankerbucht auch an den Inselchen ist inzwischen „bewirtschaftet“.
Es zieht sich immer mehr zu, aber zum Glück bleibt ergiebiger Regen aus, bevor wir in der geschützten Bucht vor dem Ort Korfos an der Pier von „Papa George“ anlegen. Wir genießen einen ruhigen Nachmittag und gönnen uns eine warme Dusche.
Die Ostwindlage hält an, deshalb werden wir nur in kleinen Etappen weiterkommen. Der Hafen von Aegina ist auf Grund der katastrophalen Beschreibungen für eine Pause keine Option. Heute ging es unter Motor - ohne Wind- bei diesigem Wetter nur bis nach Palea Epidauros. Mittags noch reichlich Platz an der Pier, ruhige Vorsaison-Atmospäre.
Hier werden wir erstmal bleiben, bevor es nach Poros geht, von wo aus wir dann vor Anker auf den richtigen Wind für die Querung der ersten weiten Schlag der Ägäis warten.
Mesolonghi, 8. Mai 2024
Seit dem 24. April haben wir das Boot wieder für die neue Saison hergerichtet - viel Arbeit, aber als TARA am 30.4. wieder zu Wasser gelassen wurde, haben wir in der Marina viel Lob gekriegt.
Unsere Crew wurde am 1. Mai mit Ortrud wieder komplett. Leider war das Wetter mit Kälte, Starkwind und Regen ziemlich ungemütlich.
In der Stadt Preveza war angesichts des bevorstehenden griechischen Osterfests schon viel los. Der griechische Staat hat zur Verlängerung der Feiertage sogar kurzerhand den Tag der Arbeit auf den 7. Mai verschoben.
Wir haben übrigens entgegen unserer Berichte vom letzten Jahr nach ausführlicher Diskussion nun doch beschlossen, uns und dem Boot die Rückreise nach Deutschland zu ersparen, sondern in die Ägäis zurückzukehren.
Am Sonnabend, dem 4. Mai konnten wir endlich aufbrechen und erreichten gerade noch die 11Uhr-Öffnung der Drehbrücke von Lefkas -als letztes einer langen Kette von Booten! Und im Kanal hielten sich diesmal alle an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 4kn. Zur Zeit dürfen auch nur noch Yachten mit weniger als 7!m Breite dort durch. In der Marina Lefkas lag schon eine unglaubliche Menge neuer Charter-Katamarane für die Saison bereit.
Auch vor breitete sich eine Armada von Segelyachten auf dem Weg nach Süden aus. Nachdem wir die Enge zwischen Meganisi und Lefkas hinter uns hatten, kam der versprochene Westwind auf und bescherte uns eine Rauschefahrt bis nach Ithaka. Dort in der Bucht von Vathi konnten wir gerade noch in eine Lücke an der Stadtpier ergattern. Alle Manöver haben super geklappt, alle Systeme funktionierten.
Die hier im Ort noch österliche Ruhe haben wir genossen; auch die Einheimischen werden in den nächsten Monaten keine Ruhe mehr finden.
Wir waren völlig platt, wieviele Charteryachten schon unterwegs sind - inzwischen z.T. mit Personal. Der Seemannschaft tut das nicht gut.
Nach einem Pausentag, an dem wir nun auch die Sonne genießen konnten, ging es am Dienstag bis zum Golf von Patras in die Marina Mesolonghi - leider ohne Wind. Die Sonne zeigte einen „Halo“, der die Wetteränderung ankündigte. Für die nächsten Tage sind Regenschauer und Starkwind aus Nord bis Nordost angesagt. Da bleiben wir lieber hier, denn Gegenwind und Fallböen brauchen wir nicht. Uns ist unsere Fahrt von 2019 unter der Brücke nach Patras noch in Erinnerung.
Die Marina Mesolonghi ist weit und breit die einzige Stelle, wo man sicher liegt. Aber schön ist anders.
Das Städtchen ist heute am ersten Werktag nach den tagelangen Feierlichkeiten wieder ganz geschäftig. Hier wird jedes Jahr auch ganz groß die Befreiung von den Osmanen 1826 gefeiert, die hier wohl auch ein ähnliches Massaker wie auf Chios verübt haben.
Wir werden erst Sonnabend weiterkommen, vielleicht nach Nafpaktos oder bis nach Trizonia.
6. Rundbrief: Urlaub vom Segeln!
02.07.2023Urlaub vom Segeln! Prevezza, 23. Juni 2023
Schwere Gewitter hielten uns ein paar Tage hier in der Marina fest. Hier am Eingang in den Ambrakischen Golf gibt es einige bemerkenswerte lokale Wetter-, Wind- und Strömungsphänomene, die uns auffielen und besonders auch für das An- und Ablegen in der Marina berücksichtigt werden müssen. Davon wird beim Klönabend über Pleiten, Pech und Pannen noch zu berichten sein.
Manchmal kommt es anders als man denkt! Prevezza, 31.5.2023
Unser letzter Bericht kam aus Katakolo am Peleponnes. Dort legen Kreuzfahrtschiffe für den Besuch des nahe gelegenen alten Olympia an. Wir hatten vor 3 Jahren die Gelegenheit, diese wunderbare antike Anlage zu bestaunen. Eine kleine Eisenbahn mit Schaffnerservice fuhr uns hin. Damals waren wegen der Corona-Sanktionen mehrere Kreuzfahrtschiffe dort leer abgestellt. Der Ort wirkte dadurch ziemlich verwaist.
2. Rundbrief: Alle Wetter!
03.05.20234. Rundbrief: Von Kalamata nach Katakolo
26.05.20233. Rundbrief: Von Milos nach Kalamata
26.05.20231. Rundbrief: Lakki auf Leros
30.04.20235. Bericht: Ende gut, alles gut
24.06.2022Leros Marina, 22.6.2022
Ab der Insel Kos blieb uns nur, bei möglichst wenig Wind und Welle weiter nach Norden zu kommen. Eine Südwindlage würde sich in den nächsten Wochen nicht einstellen. Wir bummelten also von einer Ankerbucht zur nächsten.
Auf der kleinen Insel Pserimos gingen wir im türkisklaren Wasser der einsamen Ostbucht vor Anker. Allerdings blies der Meltemi hier ganz ordentlich, so dass das Badevergnügen nur kurz währte. Tagsüber kamen immer wieder Ausflugsboote vorbei, aber nachts blieben nur noch 7 Yachten in ausreichendem Abstand liegen. Der Meltemi wehte leider auch nachts lange mit 20 Knoten weiter; und als er endlich nachließ, kam der Schwell, der das Boot taumeln ließ. Da hilft auch ein toller Sternenhimmel nicht beim Einschlafen. Morgens wehte es gleich wieder mit 20 Knoten, brrr…
Für Freitag hatten wir auf Kalymnos in der Ormos Palionissos schon telefonisch bei der Taverne „ Ilias“ eine Boje reserviert. Zum Glück ließ der Wind nach Verlassen der Windecke von Pserimos etwas nach, so dass wir unter Motor - bei kabbeliger See nach gut 3 Stunden nah am Strand an der Boje festmachen konnten. Auch hier wehte es die nächsten Tage wie in einem Trichter wieder mit bis 25 Knoten, aber hier konnte es keinen Ankersalat geben. Die Wirtsleute der Taverne sind reizende Leute, sehr freundlicher Service und super Essen - die Aussicht von der Terrasse phänomenal. Auch die netten Gespräche mit anderen Gästen - zu den Seglern kommen gelegentlich Wanderer und Kletterer hierher - luden zum Verweilen.
Für Donnerstag wurde Süd bis Südwest vorhergesagt, also los. Es kam anders - NNW 1-2 Knoten! An der Ostseite von Leros vorbei nach Lipsoi - dort erwischten wir einen guten Platz an der Innenseite der Pier. Per Handschlag werden wir vom „ Harbourmaster“ begrüsst!
Wir brauchen mal wieder Frischwasser und frische Lebensmittel.
Das griechische Pfingstfest steht vor der Tür, die Fähren spucken jede Menge Leute aus. Es wird dennoch unermüdlich von früh bis spät an einer neuen Mole Richtung Fährhafen gebaut. Bei dem nachmittäglichen Run auf den Hafen werden die neuen Plätze dringend gebraucht werden! Die Zahl der Riesenkatamarane hat in glaublich zugenommen, drei bis vier von der Sorte - und die begehrte Innenseite der Pier ist voll.
Das Hafenkino ist wie jedes Mal unglaublich, wenn bei auflandigem oder viel Seitenwind noch ein Platz ergattert werden soll und die Anker nicht richtig eingefahren werden! Statt in der Bucht einen sicheren Ankerplätze zu fahren, spielen sich dramatische Szenen ab.
Zum Glück leidet nur Material und das Ansehen mancher Skipper. Ob bei den Charterbooten eine fitte Crew an Bord ist oder Passagiere, sieht man sofort! Der Trend scheint Richtung 8 zahlende Gäste und Profi-Skipper zu gehen!
In diesem Hafen wird für die Anlegehilfe des Hafenmannes eine „ tie down fee“ von 5 € verlangt, für Strom und Trinkwasser! auch 5€ - inklusive morgendlicher Müllentsorgung vom Steg.
Abends kommt dann die von der Kommune angestellte Dame und kassiert nach Einsicht der Bootspapiere die Hafengebühren gegen eine DIN a4 große Quittung. Wir zahlen immer so um 7€ / Tag. Dennoch gibt es immer Situationen, wo Skipper sich beschweren und die Hafenpolizei anrücken muss. Es ist zum Fremdschämen!
Wenn das abendliche Hafenkino beendet ist, gehen wir meist zu „Manolis Tastes“ in den hübschen Ort. Wirklich tolles Ambiente und Essen mit einem gewissen Kick! Das beste Gyros ever und die Muscheln in Ouzo-Sauce zum Reinlegen!
Dieses Jahr haben wir bei dem Wind zu Pfingsten nichts vom Läuten der Glocken und dem stundenlangen Gesängen in den Kirchen mitgekriegt. Montagabend wurde die Insel wieder leer.
Wir versuchten es Dienstag, nach Patmos zu kommen, brachen das Vorhaben aber dann bei 23 Knoten und hohem Wellengang rasch ab, drehten um und fuhren nach Leros in die Ormos Blefouti. Die Schreibweise ist in jeder Karte anders, mal heißt es Plefoutis, mal Plakoudi und und und…
Aber die Bucht ist erstaunlicherweise wirklich gut geschützt, wir waren das 2. Boot vor Anker.
Wir nutzten die stille Bucht für ausgiebiges Schwimmen und bewunderten abends bei sanftem Schaukeln das Aufgehen eines phantastischen Vollmonds.
Freitag ging es bei wenig Wind dann in den Süden zur beliebten Xirokamposbucht, dort wurde es wieder ziemlich voll, aber wir haben unseren Anker gut verteidigen können. Der Meltemi blies wieder mit 25 Knoten hier am Ankerplatz, machte nachts nur kurz Pause.
Seitdem keine Muringbojen mehr da sind, werden die Tavernen leider auch seltener von Seglern besucht.
Am Sonntag ankerten dann plötzlich Heiner und Hannah mit der „Damiana“ neben uns, Wir tauschten unsere Erlebnisse bei gutem Essen und Wein in der Taverne aus, bevor wir Montag bei ruhigerem Wetter, aber einer heftigen Altdünung nach Lakki in die Marina motorten.
Jetzt genießen noch komfortables Hafencamping am Ponton E, bevor TARA am 5.Juli „ on the hard“ geht.
Fazit:
45 Reisetage 16 Etappen Leros-Levitha-Astipalea-Nisyros-Tilos-Chalki-Symi-Tilos-Kos-Pserimos-Kalymnos-Lipsoi-Leros 308 Seemeilen, davon 111 nm unter Segeln durchschnittliches Etmal knapp 20nm 48,5 Motorstunden
Insgesamt war dieser Segeltörn unkompliziert und pannenfrei. Wir wussten ja, dass der Weg zurück aus dem Süden gegen den Meltemi schwer würde. Daher ist die gut 300 Meilen eben nur zu einem Drittel unter Segeln absolviert worden.
Auch dieses Jahr hat die Meltemisaison wieder sehr früh begonnen; allerdings haben wir die ersten paar Wochen eher Ostseewetter gehabt und die Fleeceklamotten gebraucht.
Dieses Jahr waren wieder viel mehr Boote unterwegs; das Chartergeschäft scheint zu brummen. Wir finden, dass es für uns nun wirklich Zeit wird, das Revier zu wechseln.
Ein paar Dinge gehen immer kaputt oder verloren:
Hubert hat 2x unsere Seewassertoilette repariert, Dichtungen und Ventile getauscht. Für das bei einer heftigen Überfahrt verlorene Sitzbrett des Dinghis fand sich ein akzeptabler Ersatz, so dass man auch wieder besser rudern kann. Natürlich ging zuerst die neu erstandene Solardusche kaputt; die 2. ist undicht. Da hilft dann nur die Dusche aus der Wasserflasche mit dem fein durchlöcherten Deckel! Ein Weinglas weniger und nur eine Mütze ( leider die beste) verloren! Ein Bootshaken ging auch über Bord. Und nun haben unsere von Ortrud gespendeten weißen Kugelfender Alpha und Omega auch einen Überzug, denn nach einer Nacht an einer Spundwand mit schwarzem Gummi taten sie uns leid. Unserer Freundin Ortrud geht es inzwischen wieder deutlich besser, so dass wir hoffen, dass sie beim nächsten Törn wieder dabei sein wird.Kurs Nord
09.06.20224. Bericht, Kos, 1.6.2022
Ja, wir sind wieder auf dem Rückweg nach Norden.
Aber seit unserem letzten Bericht aus Tilos ist es ja auch ein Weilchen her.
Da etliche Segelfreunde von der Insel Chalki geschwärmt haben, sollte das der südlichste Punkt unserer Segeltour werden.
Für Dienstag, 24. Mai war mäßiger Westwind vorhergesagt, das sollte gut passen. Nach 3 Stunden erreichten wir die Hafenbucht mit den hübschen pastellfarbigen Fassaden, aber nirgendwo ein Hinweis auf eine Anlegemöglichkeit oder Menschen, bei denen wir uns bemerkbar machen konnten. Wir sahen nur private Murings; von dem beschriebenem „floating pontoon“ keine Spur, ebensowenig ein T-Steg vor dem kurzen Anleger beim Supermarkt.
Der Skipper drehte ab, und wir fuhren um die Ecke in die türkisfarbene Ankerbucht Ormos Pontamos. Es lag bereits ein großes Motorboot dort, ein Katamaran ging kurz nach unserer Ankunft Anker auf. Da war genug Platz. Wir ankerten auf knapp 4m Wassertiefe im Sand mit 28m Kette, der Anker wurde eingefahren und abgetaucht. Alles easy! Schöne friedliche Umgebung, grüne Hänge und natürlich mehrere Kirchlein.
Wir beschlossen, diesmal gleich zum Strand zu rudern und die einzige Taverne anzusteuern, denn diese machte ab 5 Uhr nachmittags zu.
Anschließend wollten wir einen Spaziergang über den Berg zum Hauptort unternehmen, aber daraus wurde nichts: Kaum waren wir oben angekommen, sahen wir zu unserem Schrecken, dass ein weiteres Segelboot sehr dicht schräg vor uns den Anker fallen ließ. Da hatte Hubert keine ruhige Minute mehr, also zurück zum Boot.
Abends kam noch eine Yacht, die sich direkt vor uns über unseren Anker legte und nur „sorry“ sagte, als gäbe es nicht genügend Platz. Beide fuhren ihre Anker nicht ein. Wir sind nochmal ins Wasser gestiegen, um mit Taucherbrille unseren Anker und die Kette zu checken.
Da kein Wind vorhergesagt war, blieben wir ruhig - einfach nur sprachlos ob dieses Kuschelverhaltens!
Die Nacht wurde dennoch schlaflos, denn uns quälte ein fieser Schwell, der das Boot taumeln ließ. Morgens mussten wir dann die Mannschaft vor uns doch auffordern, zur Seite zu zu fahren, damit wir unseren Anker aufholen konnten!
Bei Schwachwind aus nördlicher Richtung ging es weiter nach Symi, wo uns der Wind ganz verließ. Wir änderten daher den Kurs - fuhren nicht in die Ankerbucht des berühmten Klosters, sondern gleich weiter um die Südseite der Insel Richtung Pedhi. Dort soll es eine neue Marina geben. Telefonisch konnten wir einen Platz reservieren. Den Stress, im Haupthafen von Symi einen Platz zu ergattern, wollten wir uns sparen.
Vorbei an einer beeindruckenden Felsenkulisse mit einsamen Buchten und grünen Talhängen erreichten wir nach 7 Stunden unser Ziel und wurden von 2 Hafenmeistern freundlich in Empfang genommen. Da viel Platz war, sollten wir doch zu unserer Bequemlichkeit alongside an die kleine Nordpier gehen. In der Bucht war zwar genug Platz zum Ankern, aber wir wollten ja auch die Insel erkunden und sind so beruhigt, das Boot allein lassen zu können. Der kleine Ort selbst wirkte noch wie im Winterschlaf; die einzig offene Taverne und der kleine Supermarkt wussten um ihre Monopolstellung!
Am nächsten Tag mieteten wir wieder einen Motorroller und machten eine Tour über die Insel. Über eine zwar gut ausgebaute, aber dennoch anspruchsvolle Passtrasse ging es zunächst zur Panormitisbucht. Von oben sieht die Bucht phantastisch aus - ein perfekter Naturhafen!
Bei unserer Ankunft hatte allerdings gerade eine große Fähre aus Rhodos mit Ausflugsgästen angelegt, was der Stille und Abgeschiedenheit der prächtigen Klosteranlage Abbruch tat. Nach kurzer Besichtigung und Brotkauf aus der Klosterbäckerei fuhren wir nun zur Hauptstadt in den Hafen Gialos.
Dort tobte das Leben an der Hafenpromenade - Hunderte von Tagesgästen strömten aus den Fähren, ein Bähnchen transportierte die Fusslahmen, der Rest lief hinter den Fremdenführern her! Überall Nippesläden und an der Pier riesige Motoryachten.
Der Ort mit den zu den Hängen hin aufsteigenden bunten Häusern hat viel Charme, ist aber völlig vom Massentourismus überflutet.
Am Freitagmorgen geht es früh los, um nicht zu viel Wind auf die Nase zu kriegen. Wir sind nach knapp 6 Stunden wieder auf Tilos und machen als einziges Boot im Hafen fest. Inzwischen ist es drückend heiß, aber der Strand für eine Abkühlung ist nah.
Sonnabend machen wir nochmal einen Ausflug zu dem einsamen Kloster auf der Nordwestseite der Insel. Die Straße ist abenteuerlich, aber es lohnt sich, dieses kleine grüne Paradies am Hang eines alten Vulkankraters zu entdecken. Der Pope hat uns kurz vorher überholt, um die Pforte aufzuschließen und uns ins Innere der Anlage einzuladen. Eine Quelle sprudelt, Vögel singen. Wir zünden eine Kerze an und bitten um einen sicheren Rückweg.
Am Sonntag gibt es passend zu dem heissen Wetter Südwind; den wollen wir nutzen, um nach Norden zu kommen, bevor die nächste Meltemiphase uns ausbremst.
Nach über 36 nm machen wir kurz vor 14 Uhr in der Marina Kos fest. Gut, dass wir da sind, denn am Nachmittag bläst es mit bis zu 30 Knoten, das wäre uns am Ostkap von Kos Zuviel geworden. Auch hier werden wir herzlich begrüßt und freuen uns auf die Facilities einer professionellen Marina. Der Weg in die Hauptstadt entlang der Promenade ist nicht weit, und man liegt ruhiger als im turbulenten Stadthafen.
Am Montag hat der Wind gedreht, er bläst nun aus Nord und kühlt uns wieder ab.
Wir werden hier ein paar ruhige Tage verbringen, bevor wir Richtung Kalymnos aufbrechen.
Weiter nach Süden
09.06.20223. Bericht, Livadhia auf Tilos, 22.5.2022
Letzten Sonntag sind wir frühmorgens von der einsamen Ankerbucht Agrolithi im Südosten von Astipalea nach Paloi auf Nisyros, der Insel mit dem Vulkankrater, gesegelt. Der Wetterbericht stimmte ausnahmsweise mal: mit Backstagsbrise konnten wir nach gut 7 Stunden ziemlich durchgeschaukelt und durchgefroren im Hafen von Paloi festmachen.
Gegenüber letztem Jahr war die Einfahrt durch Verlandung sehr flach und eng, größere Yachten steckten z. T. fest oder mieden den Hafen. Jedenfalls war angenehm viel Platz. Aber es war bereits „work in progress“ : täglich wurde das Sand/Wassergemisch weggesaugt und in Riesenhaufen auf den kleinen Strand gebaggert.
Da die nächste Starkwindphase drohte, beschlossen wir, dies im sicheren Hafen abzuwarten, bevor wir weiter nach Süden gingen. Auch eine Scootertour über die wunderschön grüne Insel gönnten wir uns. Es gibt ausser dem Krater, noch einiges zu entdecken.
Abends verzogen wir uns meist rasch unter Deck, da es nach Sonnenuntergang rasch wieder kalt wurde. In der Taverna APHRODITE fühlten wir uns gleich wieder als Stammgäste. Überrascht wurden wir von der Ankunft 2 Charterbooten mit Segelkameraden des SVSt unter Führung von Erich Danker! Schön, dass wir uns getroffen haben!
Donnerstag kam dann der Wind mit Gischt über die Mole und nur die Eiligen verließen den sicheren Hafen. Am Freitag war der Wind weg, dafür Gewitterwolken, Blitz und Donner mit Regen und Hagel sorgten für einen gemütlichen Tag unter Deck.
Sonnabendmorgen nochmal zum Bäcker, dann bei Schwachwind nach Tilos. Auch mal schön, so ohne Welle bei angenehmen Temperaturen. Im kleinen Hafen von Livadhia gingen wir an der Innenseite der Mole längsseits, da wir uns nicht sicher waren, ob der Ankergrund gut war.
Wir haben mal wieder eine neue interessante Insel entdeckt und gestern Nachmittag auch die Strandpromenade mit netten Tavernen und gepflegten Gärten. Es herrscht noch Ruhe, nur ein paar ältere englische Langzeiturlauber sind vor Ort. Dies ist eine “Zero waiste Insel”, und tatsächlich vorbildlich aufgeräumt.
Nachts fing es an zu wehen; die kleine Fähre kommt nochmal aus Rhodos und bleibt über Nacht außen liegen. Zum Wind kommen dann fiese Fallböen, komischerweise aus SW! Es wird laut, alles klappert. Unser Beiboot muss nochmal neu an Deck festgezurrt werden. Kaum ist Ruhe, da kommt die große Fähre, dann legt noch im Dunklen das Charterboot hinter uns mit röhrendem Bugstrahlruder ab - der Skipper tut kein Auge zu! Von wegen Segeln und Romantikfaktor!
Auch am Sonntagmorgen lässt der Wind nicht nach, Böen bis 30 kn im Hafen. Die Anker der Boote, die gegenüber römisch-katholisch ankern, slippen. Manche fahren raus, auch das mit vollem Risiko, andere zu rammen. Die anderen legen sich längsseits oder blockieren die Pier mit quer durch den Hafen gespannten Leinen.
Die nette junge Frau, die morgens die Hafengebühren kassiert, wohnt eigentlich in Berlin und jobbt hier bloß. Sie stammt aus Island und hat die Ruhe weg!
Wir trauen uns bei dem Wind kaum vom Boot. Nachmittags wird es etwas ruhiger; wir mieten einen Scooter und machen eine erste Erkundigungstour über die Insel zur Chora. Erstaunlicherweise ist das Innere der felsigen Insel sehr gefaltet und grün. Das Museum, in dem die Knochen der hier in Höhlen gefundenen Zwergelefantenknochen, ausgestellt werden, ist wegen fehlendem Personal geschlossen.
Wir beschließen, morgen noch hierzubleiben und erstmal zum Boot zurückzufahren. Dann schläft der Wind fast ein und wir genießen einen friedlichen Abend. Dabei genießen wir - wenn auch kein Hafen- doch ein Buchtenkino - mit interessanten Ankermanövern und Beibootfahrten.
Wir hoffen auf eine ruhige Nacht.
Endlich unterwegs
19.05.2022Astipalea, Ormos Agrolithi am14.5.2022
Bei heiterem Wetter begann unsere Segeltour am letzten Sonntag. Der Wind hielt sich leider nicht an die Vorhersagen, so dass wir nur ein paar Meilen das Vergnügen hatten, dann kam er von vorn! Wir waren für den 1.Tag aber ganz froh, bei nur mäßiger Welle nach gut 4 Stunden in die Bucht von Levitha zum Bojenfeld abzubiegen.
Bis dahin war kein Segler auf unserer Route, aber in Bucht war schon richtig was los. Das Wetter war nun leider nicht mehr so freundlich, sondern bedeckt und kalt.
Am Abend lagen 7 Fischerboote und 7 Yachten dort, davon 3 große Katamarane. Mit einem Profi-Skipper kamen wir oben im Hof der Taverne ins Gespräch: im Winter überführt er Katamarane von La Rochelle nach Kos!
Am Montagmorgen ging’s nun zu neuen Zielen, im Navtex keine Warnungen, die Vorhersage lautete N nach NW drehend bis 15kn für unsere Strecke entlang der Ostküste von Astipalea.
Mit einer netten Backstagsbrise ging’s los, leider bei regnerischem Wetter. Meist kam der Wind leider sehr von achtern, so dass das Boot durch die immer eindrucksvolleren Wellen geigte.
Klar, der Wind nahm ja auch zu und wir entschlossen uns, auf dem Kurs nach Süden nur noch mit dem Vorsegel weiter zu segeln. Wir kamen gut voran mit 6kn, aber schön ist anders.
Vor der Südostecke der „ Schmetterlingsinsel“ ( wegen der Form) ging’s nochmal richtig zur Sache bis 30kn Wind und 2,5 bis 3 m Welle. Bei der Suche nach einer Ankerbucht stand uns der Wind voll auf der Nase, aber wenigstens war die Welle weg. Boote begegneten uns auch diesmal nicht, nur in der Bucht von Skhinounda lag schon eins. Wir beschlossen, es hier gut sein zu lassen und freuten uns sehr auf die im Internet beschriebene Taverne.
Der Wind blies aber auch am Ankerplatz mit über 20kn, sodass wir beschlossen, nicht an Land zu rudern. Gut so, denn die Taverne war noch zu wie die meisten Einrichtungen auf der Insel.
Wir haben im Schutz der Sprayhood warm eingepackt unsere Variante „mexikanisches Reisfleisch“ aus der Bordküche genossen. Die Ankerposition blieb stabil, dennoch wurde es beim Pfeifen des Windes und dem Fischerboot, das hinter uns Netze ausgelegt hatte, unruhig. Außerdem - warum auch immer und woher- Mückenalarm - 9 Biester wurden in der Achterkajüte ins Jenseits befördert.
Der Skipper stand morgens um 4 Uhr zur Ankerwache auf, kam im Morgengrauen dann zurück in die Koje.
Nach einem späten Frühstück brachen wir bei 15 -20 kn Wind aus NNW Richtung Scala, dem Hafen unter der Chora auf. Wir fanden ein erstaunlich ruhiges Plätzchen in dem gut geführten Ort.
Wir genossen Wasser- und Stromanschluss, was endlich wieder für annehmbare Temperature n abends in der Kajüte sorgte - durch Betreiben unseres Heizlüfters.
Am nächstenTag erkundeten wir mit einem Mietwagen die Insel und stellten fest, dass hier fast noch Winterschlaf herrschte. Natürlich kletterten wir die vielen Stufen zur Chora und den Windmühlen hoch, dann weiter bis zum auf dem Gipfel liegenden Kastell. Die Ausblicke waren grandios, besonders als endlich auch die Sonne wieder schien und der Wind nachließ. Spaziergänge am Strand, ja, aber ins Wasser wollte keiner.
Neidisch verfolgten wir die sommerlichen Temperaturen in Berlin.
Erstaunlicherweise wurde der Hafen abends doch voll, und leider auch schon sehr früh morgens wieder leerer ( manche Menschen können augenscheinlich nicht leise sprechen, brauchen das Blubbern der Motoren), da die Chartercrews es alle immer eilig hatten.
Wir haben es heute bei schönem Wetter und fast ohne Wind bis in eine traumhaft einsame Ankerbucht nach Ormos Agrolithi geschafft. Der Anker fiel auf 4m Wassertiefe, wurde eingefahren und abgetaucht - ja, heute war Anbaden dran!
Hubert hat den Motor vom Beiboot ausprobiert, alles funktioniert.
Nun ist die Sonne untergegangen, es wird frisch. Wir sind das einzige Boot geblieben, nur die Glöckchen der Schafe sind zu hören!
Morgen soll es aus NW 15kn geben, das wollen wir für den Sprung nach Nisyros nutzen, bevor die nächste Starkwindphase droht.
Endlich unterwegs Astipalea, Ormos Agrolithi am14.5.2022
Bei heiterem Wetter begann unsere Segeltour am letzten Sonntag. Der Wind hielt sich leider nicht an die Vorhersagen, so dass wir nur ein paar Meilen das Vergnügen hatten, dann kam er von vorn! Wir waren für den 1.Tag aber ganz froh, bei nur mäßiger Welle nach gut 4 Stunden in die Bucht von Levitha zum Bojenfeld abzubiegen.
Bis dahin war kein Segler auf unserer Route, aber in Bucht war schon richtig was los. Das Wetter war nun leider nicht mehr so freundlich, sondern bedeckt und kalt.
Am Abend lagen 7 Fischerboote und 7 Yachten dort, davon 3 große Katamarane. Mit einem Profi-Skipper kamen wir oben im Hof der Taverne ins Gespräch: im Winter überführt er Katamarane von La Rochelle nach Kos!
Am Montagmorgen ging’s nun zu neuen Zielen, im Navtex keine Warnungen, die Vorhersage lautete N nach NW drehend bis 15kn für unsere Strecke entlang der Ostküste von Astipalea.
Mit einer netten Backstagsbrise ging’s los, leider bei regnerischem Wetter. Meist kam der Wind leider sehr von achtern, so dass das Boot durch die immer eindrucksvolleren Wellen geigte.
Klar, der Wind nahm ja auch zu und wir entschlossen uns, auf dem Kurs nach Süden nur noch mit dem Vorsegel weiter zu segeln. Wir kamen gut voran mit 6kn, aber schön ist anders.
Vor der Südostecke der „ Schmetterlingsinsel“ ( wegen der Form) ging’s nochmal richtig zur Sache bis 30kn Wind und 2,5 bis 3 m Welle. Bei der Suche nach einer Ankerbucht stand uns der Wind voll auf der Nase, aber wenigstens war die Welle weg. Boote begegneten uns auch diesmal nicht, nur in der Bucht von Skhinounda lag schon eins. Wir beschlossen, es hier gut sein zu lassen und freuten uns sehr auf die im Internet beschriebene Taverne.
Der Wind blies aber auch am Ankerplatz mit über 20kn, sodass wir beschlossen, nicht an Land zu rudern. Gut so, denn die Taverne war noch zu wie die meisten Einrichtungen auf der Insel.
Wir haben im Schutz der Sprayhood warm eingepackt unsere Variante „mexikanisches Reisfleisch“ aus der Bordküche genossen. Die Ankerposition blieb stabil, dennoch wurde es beim Pfeifen des Windes und dem Fischerboot, das hinter uns Netze ausgelegt hatte, unruhig. Außerdem - warum auch immer und woher- Mückenalarm - 9 Biester wurden in der Achterkajüte ins Jenseits befördert.
Der Skipper stand morgens um 4 Uhr zur Ankerwache auf, kam im Morgengrauen dann zurück in die Koje.
Nach einem späten Frühstück brachen wir bei 15 -20 kn Wind aus NNW Richtung Scala, dem Hafen unter der Chora auf. Wir fanden ein erstaunlich ruhiges Plätzchen in dem gut geführten Ort.
Wir genossen Wasser- und Stromanschluss, was endlich wieder für annehmbare Temperature n abends in der Kajüte sorgte - durch Betreiben unseres Heizlüfters.
Am nächstenTag erkundeten wir mit einem Mietwagen die Insel und stellten fest, dass hier fast noch Winterschlaf herrschte. Natürlich kletterten wir die vielen Stufen zur Chora und den Windmühlen hoch, dann weiter bis zum auf dem Gipfel liegenden Kastell. Die Ausblicke waren grandios, besonders als endlich auch die Sonne wieder schien und der Wind nachließ. Spaziergänge am Strand, ja, aber ins Wasser wollte keiner.
Neidisch verfolgten wir die sommerlichen Temperaturen in Berlin.
Erstaunlicherweise wurde der Hafen abends doch voll, und leider auch schon sehr früh morgens wieder leerer ( manche Menschen können augenscheinlich nicht leise sprechen, brauchen das Blubbern der Motoren), da die Chartercrews es alle immer eilig hatten.
Wir haben es heute bei schönem Wetter und fast ohne Wind bis in eine traumhaft einsame Ankerbucht nach Ormos Agrolithi geschafft. Der Anker fiel auf 4m Wassertiefe, wurde eingefahren und abgetaucht - ja, heute war Anbaden dran!
Hubert hat den Motor vom Beiboot ausprobiert, alles funktioniert.
Nun ist die Sonne untergegangen, es wird frisch. Wir sind das einzige Boot geblieben, nur die Glöckchen der Schafe sind zu hören!
Morgen soll es aus NW 15kn geben, das wollen wir für den Sprung nach Nisyros nutzen, bevor die nächste Starkwindphase droht.
Kurzurlaub auf Leros
11.05.20221. Bericht 2022 – Kurzurlaub auf Leros
Leros/Lakki, Freitag, 29.April
Am Sonnabend, dem 23.4. kletterten wir nach 2tägiger Reise müde wieder aufs Boot. Winterdreck und Saharastaub ! mussten abgewaschen werden.
Nach dem griechischen Osterfest ging TARA am Dienstag bei ruhigem Wetter ins Wasser. Die Temperaturen tagsüber sind angenehm - noch ist es nicht zu heiss zum Arbeiten – nachts freut man sich auf warme Bettwäsche.
Inzwischen ist das Boot wieder picobello und fertig für den nächsten Törn, die Bootssteuer ist bezahlt.
Segelfreund Heiner aus Hamburg freut sich über die abendliche Mitnahme zum Essen. Die meisten Tavernen waren bei unserer Ankunft noch geschlossen. Auf der Werft ist schon viel Betrieb, aber bis jetzt sieht man kaum jemanden losfahren. Wir erwarten morgen unsere Freundin Ortrud und hoffen nach Durchgang eines Tiefdruckgebietes am Dienstag starten zu können.
Unser Plan für dieses Jahr ist eine Runde durch die südöstliche Ägäis: Levitha, Astipalaia, Tilos…. Mal sehen, was draus wird.
Lakki/Leros, Sonnabend, 7. Mai
Noch immer liegen wir im Yachthafen; das Wetter war nicht sehr einladend. Inzwischen hat sich eine Meltemi-Wetterlage eingestellt, d.h. der Himmel ist blau, aber es ist stürmisch und kalt- zum Glück können wir abends den kleinen Heizlüfter anwerfen.
Unsere englischen Segelfreunde sind gleich nach unserer Ankunft nach Norden losgesegelt und warten nun auf Ikaria auf Wetterberuhigung.
Die Hamburger mit ihrem Kat haben beide gesundheitliche Malaisen und werden auch einige Tage brauchen, ehe es losgeht.
Mit unseren französischen Segelfreunden Christine und Francois gab es ein spannendes Wiedersehen - wir waren zur Besichtigung ihres neuen Bootes (eine schöne MOODY 42) eingeladen. Ein Engländer ankerte just, als wir im Dinghi rüberfuhren, sehr nah - und es passierte etwas Seltenes: er hatte seinen Anker durch den Bügel des Rocna-Ankers geworfen! Die sich anschließende Trennungsaktion beider Boote, die nun bei zunehmendem Wind quer durch die Bucht trieben, muss mal bei einem Klönabend erzählt werden.
Am Mittwoch konnte Ortrud plötzlich nur noch unter größten Schmerzen ein paar Schritte machen. Akute Rückenprobleme, die sich hier nicht bessern ließen, führten zum heutigen Rückflug nach Berlin.
Wir sind alle sehr traurig, dass sie nun bei unserer Runde nicht dabei ist und und hoffen, dass sie rasch wieder beschwerdefrei wird. Das Gepäck ist gleich fürs nächste Jahr an Bord geblieben.
Morgen soll der Wind nachlassen, dann wollen wir endlich los.
Ende gut - alles gut!
08.10.2021Diese Spätsommersegelsaison war gekennzeichnet von langanhaltenden Starkwindphasen und kurzen Flauten. Alle schütteln den Kopf von wegen: „ In September the Meltemi dies down“ .
Wir berichteten zuletzt aus Samos, wo wir endlich am 25.9. wieder aufbrechen konnten. Es ging nach nun zurück nach Süden. Bei achterlichem Wind zunächst nur unter Genua, dabei gemütlich gefrühstückt. Dann Versuch mit Schmetterling, was leider immer nie lange gut ging, da die Welle noch zunahm und der Wind weniger wurde. Aber immerhin klappte es mit dem Segeln bis kurz vor Arki.
Dann Wind auf der Nase, bevor er ganz einschläft. Motor an, und plötzlich spielen wieder viele Delphine um uns herum. In der Bucht vor Porto Augusto viel Bootsverkehr; wir machen gar nicht erst den Versuch, dort einzulaufen, sondern suchen gleich eine freie Boje in der Ormos Maratho gegenüber. Wir wollen nochmal baden und endlich die andere Taverne ausprobieren! Nicht nur die Luft hat sich nach dem Starkwind deutlich abgekühlt, auch das Wasser hat nur noch 22 Grad. Da wird gleich auf den höchsten Gipfel gewandert, wo wir ein herrliche Aussicht über das Archipel genießen. Und Abends nun ins Restaurant Pantelis, wo wir hervorragend essen. Unterm Sternenhimmel sitzen wir abends noch warm eingekuschelt draußen und genießen die himmlische Ruhe.
Für die nächsten Tage droht schon weder Ungemach; Zeit, einen sicheren Hafen anzulaufen. Lipso bietet sich an, denn auf nächtliche Ankerwache hat keiner Lust.
Es werden schließlich wieder 9 Hafentage südlich der Mole! Wir liegen sicher, aber durch den Wind, der ins Cockpit weht, sehr ungemütlich. Zum Glück haben wir meist auch Langfahrer als Nachbarn. aber jedesmal , wenn jemand kommt oder fährt, steht man am Bug und hofft, dass keine Kette überkreuzt ist und der Anker hält.
Bei dem Sturm bis 39 kn im Hafen kommen aber immer wieder große Charteryachten und kämpfen um einen sicheren Liegeplatz. Anker slippen, Landleinen werden quer über Alles ausgebracht. Es ist laut und unruhig.
Aber sonst hat Lipso eben viel zu bieten, wenn man schon dort liegt. Wir haben Wasser und Strom, einen guten Bäcker und die Taverna „Manolis Tastes“.
Bei dem kalten Wetter sind die Badebuchten ziemlich leer, aber es gibt jenseits des heulenden Windes viele Möglichkeiten zu wandern.
Neben uns liegt die „Whight Egret“ von unseren englischen Freunden aus Leros. Zwei Moodys, da gibts viel zu erzählen und voneinander zu lernen.
Am 5. Oktober ist es soweit, der Wind flaut etwas ab, so dass allgemeine Aufbruchstimmung herrscht.
Wir genießen einen letzten herrlichen Segeltag bei 20 bis 25 kn achterlichem Wind, der uns rasch bis nach Leros bringt.
In der Marina werden wir wieder herzlich begrüßt. Der Wind lässt jetzt nach, ab nächste Woche soll es schlechtes Wetter aus SE geben. Die Wassertemperatur beträgt noch 20.5 Grad, Luft 22 Grad. Wir sitzen abends in der Kajüte; um 19 Uhr ist es dunkel. So ein Wetter wie dieses Jahr haben wir hier noch nie erlebt. Woran das wohl liegt?
Wir werden TARA jetzt winterfest machen, am 13.10. gehts an Land und dann nach Hause.
23. September 2021 Marathokampos/ Samos
23.09.2021Höchste Zeit für eine Standortmeldung! Allerdings können wir segeltechnisch nichts bieten. Seit Nisyros gab es nur Etappen unter Motor, nämlich, wenn der Meltemi mal kurz Pause machte. Wir sind inzwischen bis nach Samos gedieselt, wobei wir diesmal doch erstaunlich viele Delphine beobachten konnten: Rund um Pserimos, zwischen Kalymnos,Leros und Lipso sowie im Ausgang der Bucht von Arki. Unsere nächste Pause wegen Starkwind verbrachten wir auf Lipso. Dort wurde es selbst an der Aussenpier eng. Viele Charteryachten suchten Schutz, das Hafenkino war sensationell. Und es fanden sich immer wieder Helfer und Experten, die die Manöver beim „römisch-katholischen“ Anlegen kommentierten. Mich erwischte beim Spaziergang durch die Gassen des hübschen Ortes eine Spinne. Der Biss tat höllisch weh und das rechte Bein schwoll an, so dass ich 2 Tage ziemlich fertig war. Bis heute spüre ich die Nachwirkungen, aber zum Glück keine Superinfektion.Mit Porto Augusto auf Arki klappte es auch im 3. Versuch nicht. Die Pier war bereits um kurz vor 11 Uhr belegt. In der Bucht gegenüber von Nisos Maratho haben wir allerdings noch eine freie Boje erwischt und einen entspannten Tag im klaren Wasser genossen.
Wir beschlossen, bei ruhigem Wetter noch bis nach Samos zu gehen, wollten den neu ausgebauten Hafen in Ormos Marathokampos näher kennenlernen. Hinter der Mole fanden wir noch einen sicheren Platz längsseits. Inzwischen haben sich wohl viele Ortsansässige hier private Muringe gelegt. Der Hafen hat Wasser und partiell auch Strom, wird aber nicht bewirtschaftet, d. h. man liegt hier umsonst. Charteryachten sieht man hier nicht, die meisten gehen direkt nach Pythagoreio. Als es bei wieder drohendem Starkwind eng wurde, wurde statt längsseits dann auch wieder mit Anker „römisch- katholisch“ angelegt. Wir haben nochmal einen Ausflug um den mächtigen Kerkis gemacht und die bewaldeten Hänge bestaunt. Auf unserer Fahrt bis nach Karlovassi im Norden fielen uns glücklicherweise keine Waldbrandschäden auf. Dort brausten schon die Wellen, die nächste Starkwindphase einläutend. Heute Nacht ging’s dann los, es heult und platscht, es pfeift, klappert, quietscht und schaukelt. Hubert hat 35 Knoten gemessen aber besonders eindrucksvoll sind hier die Fallböen, die über den Kerkis runterstürzen. Wir sitzen in der Kajüte, draußen hält man es mit dem Wind nicht lange aus - viel zu laut und zu kalt.
Vermutlich wird es mindestens bis Sonnabend dauern, bis wir uns nun endlich wieder südwärts auf den Rückweg machen können.
Plan B
17.09.2021Es ist schon ein Weilchen her, dass wir uns aus Kos gemeldet haben.
Kurz nachdem Ortrud angekommen war, flaute der Starkwind etwas ab, und wir starteten nach Nisyros zum kleinen Hafen Pali. Anfangs sah es nach einem netten Segeltag mit Backstagsbrise aus, aber nachdem wir das östliche Kap von Kos querab hatten, frischte der Wind mächtig auf. Und von wegen Kapeffekt! Alle Wetterberichte sagten 15 kn Voraus und nicht 30! Und nun auch mehr von vorn mit Gischt und Welle. Es wurde für uns Drei eine herausfordernde Tour mit viel Segel- und Reffmanövern. Nach gut 4 Stunden war der wilde Ritt vorbei, als wir fix und fertig im fast noch leeren Hafen an der Nordmole vor Anker gingen.
Nisyros also diesmal auf eigenem Kiel erreicht und bei erneuter Starkwindphase auch genug Zeit, die Vulkaninsel näher zu erforschen: Das uralte Kastell oberhalb von Mandraki, den Vulkan bis zum Kratergrund, die Dörfer Emporio und Nikia am Kraterrand.
Der Hafenmeister betonte, soviel Wind hätte es hier den ganzen Sommer nicht gegeben. Die Wettervorhersagen zeigten kein - wie sonst zu erwarten - Abflauen der Meltemisaison.
Der Hafen füllte sich rasch, viele riesige Charteryachten mit z.T. überforderten Skippern - der Wind nahm weiter zu; das Hafenkino ein Thriller!
Eigentlich wollten wir ja noch mindestens die kleineren Inseln des südlichen Dodekanes bereisen, aber der Skipper mahnte, dass uns dann ein mühevoller Rückweg beschert würde, wenn der Meltemi - wie jetzt weiter anhält. Gegen 25 kn möchten wir mit TARA nicht anbolzen müssen.
Nach 6 Tagen war es dann soweit, dass wir uns wieder rauswagten. Von über 30 kn Wind im Hafen auf Null! Leider nun nicht nach Tilos, sondern zurück nach Kos - die Vernunft siegt! In Kos haben wir diesmal eine Nacht in der luxuriösen Marina genossen.
Dann ging es weiter in die einsame Ostbucht von Pserimos. Dort ankerten wir in türkisfarbenem Wasser auf 6m Wassertiefe.Ortrud und ich machten uns über einen Ziegenpfad auf zum kleinen Hafen auf der anderen Seite der Insel: Dort war der Teufel los, der Strand voller Menschen, am Kai mindestens 10 Gulets. Nach einem Cappucino freddo waren wir wieder auf dem Marsch zurück über den Berg.Endlich mal wieder an Bord gekocht und den Sternenhimmel ohne Kunstlicht bestaunt.
Am nächsten Morgen - nach fast unwirklicher Ruhe - ging’s weiter zur Ormos Palionisos auf Kalymnos, wo nun die nächste Starkwindepisode abgewartet wird:
Wir sind wiedermal über einen Berg gewandert, um von dort nach Leros zu blicken. Wir rudern mit dem Beiboot zur körperlichen Ertüchtigung an Land, wir schwimmen im klaren Wasser. Solange die Sonne scheint, sind die Temperaturen sommerlich, aber 2 Tage lagen dunkle Wolken über den Bergen. Da kommen die Solarpaneele kaum hinterher, zumal die Tage hier rasch kürzer werden.
Der Wind verursacht mittlerweile auch ziemlichen Schwell, so dass die Nächte im Bojenfeld doch etwas unruhig sind.
Wenn der Nordwest auf 10 kn abgeflaut ist, wollen wir versuchen, bis nach Lipso zu segeln. Es gibt ja noch immer viel Neues zu entdecken.
No news are good news
09.09.2021Liebe Familie und Freunde,
nun kommt endlich mal ein 1. Bericht von unserem Spätsommertörn.
Da der Sommer in Berlin doch wieder zu kurz war, verlängern wir ihn wieder in der Ägäis. Vor 14 Tagen landeten wir wieder beim Boot und konnten letzten Sonntag bei Meltemiwind starten. Hubert hat ein neues Bedienteil für den Autopiloten einbauen können - und siehe da, nun tut’s unser Gustav auch wieder brav!
Seebeine wachsen - auch bei kurzen Etappen! Es gab zunächst noch ordentlich Wind und Welle. In der Xirokamposbucht gibts nun seit dem Frühjahr keine Bojen mehr- dafür spielte eine kleine Delphinschule mitten in der Bucht! Was los ist zeigen die drei Bilder.
Die 1. Nacht vor Anker ist bei nicht einschlafendem Wind immer nur kurz- die nächsten Nächte an einer Muringboje in einer idyllischen Bucht von Palionisos an der Ostseite von Kalymnos waren dagegen herrlich ruhig. Die Wetterlage hat sich umgestellt, es ist wieder diesig und taunass morgens. Ohne Wind ist es drückend heiß. Im Stadthafen von Kalymnos hätte eine Nacht gereicht: Es herrscht ein irrer Verkehr, die Luft ist schlecht von den vielen Fähren und Ausflugsbooten, und nachts reichen ein paar Leute auf der Bank auf der Mole, um den ganzen Hafen wachzuhalten. Aber manchmal muss man sich eben auch um die Versorgung kümmern. Dafür haben wir aber auch ein irres Hafenkino gehabt.
Jetzt haben wir wieder einen Platz im Festungshafen von Kos - diesmal sind wir von türkischen Motoryachten umzingelt. Der Hafenmeister lobte den Skipper für das perfekte „Einparkmamöver“ bei Seitenwind und freute sich sichtlich, und wiederzusehen. Hier warten wir auf Ortrud, bis es am Mittwoch hoffentlich weiter nach Süden gehen soll.
Lob der Faulheit
09.07.20215. Rundmail vom 27.Juni 2021 aus Lakki, Leros
Es kommt immer anders als man denkt: Arki liegt auch dieses Jahr nicht im Plan. Da der Wind mehr aus West kommt, gehen wir südlich von Arki zwischen den Inseln herum. Aufkreuzen nach Port Augusto kommt nicht infrage, wir biegen in Richtung Lipsoi Port um. Erst in der Bucht kommen die Segel runter. Wir finden wieder einen sicheren Platz an der Innenseite der Pier.
Wegen des griechischen Pfingstfestes ist jetzt deutlich mehr los. Auch die Fähren bringen viele Urlauber in den kleinen Ort. Die Tavernen sind gut besucht, die Maskenpflicht scheint auf dieser Insel keiner mehr ernst zu nehmen. Wir treffen englische Bekannte aus unserer Marina wieder, mit denen wir zwei unterhaltsame Abende verbringen - und eine Menge über die Folgen des Brexits für Reisende des United Kingdom in die EU erfahren.
Tagsüber wird gefaulenzt und in der nahen Badebucht geschwommen. Ansonsten lauschen wir den stundenlangen Wechselgesängen der Popen, die aus den Kirchen über die Bucht schallen und dem nicht immer harmonischem Klang der Glocken. Wegen Covid finden keine Umzüge und Prozessionen wie sonst statt. Mit dem Taxi gehts am Pfingstmontag noch in die karibisch anmutende Bucht Platis Gialos.
Der Meltemi scheint sich dieses Jahr doch mehr Zeit zu lassen, denn die avisierten Starkwindtage fallen aus. Wir müssen auf unserer letzten Etappe nach Leros wieder den Motor zu Hilfe nehmen. Am 22.6. sind wir wieder in unserer Marina. Nun ist genug Zeit, die vielen Kleinigkeiten zu reparieren und auf bestellte Ersatzteile zu warten. Wir werden TARA an Land stellen, bevor wir Anfang Juli nach Hause fliegen.
Auch von Wilson und Tom - unseren beiden roten Kugelfendern müssen wir uns verabschieden. Sie haben nach 6 Jahren nur noch klebrigen Abrieb an unserem Heck verursacht, werden ihr Altenteil hier in der Werft beschließen. Ortrud hat uns zwei neue Kugelfender spendiert, die nun Alpha und Omega heißen. Insgesamt hat sich also unsere Idee, dieses Mal nur einen Segelurlaub zu erleben, voll erfüllt. Damit können wir zwar segeltechnisch keine Meriten verdienen, aber wir hatten viel Spaß bei den 175 nm, dann 95 unter Segeln.
Fair Winds
18.06.20214. Rundmail aus Ormos Agios Yeoryiou, am 17.6. 2021
Unser letzter Bericht kam aus einer Ankerbucht im Süden von Leros. Dort brachen wir praktisch bei Flaute auf und machten uns auf der Ostseite der Insel am schönen Ort Panteli vorbei auf bis zur Insel Lipso, wo wir an der Innenseite der Pier einen netten Platz erwischten. Der Hafen wird professionell von Patmos aus verwaltet. Neben 11,80€ Hafengebühr wird Wasser mit 3€ berechnet, aber zuerst kriegt der einweisende Linehandler 5€ als „ Fee for tie down“ - und holt morgens den Müll ab.
Der hübsche Ort hat sich seit unserem letzten Aufenthalt vor 4 Jahren positiv entwickelt. Es ist auch hier noch nichts los. Nach einem Erkundungsgang durch die Gassen essen wir wieder hervorragend bei Manolis auf der Terrasse und blicken auf die grüne hügelige Landschaft - mit 13 Kirchlein im Blickfeld!
Für den nächsten Morgen ist endlich Wind versprochen - wir segeln am Wind ohne viel Welle bis nach Agathonisi und werden in Agios Yeoryiou vom Café- Betreiber an der Ecke an die Pier gewunken. Der Anker hält gut, später beobachten wir noch mehrere verunglückte Ankermanöver - dennoch finden alle nach einlaufenden Yachten noch ein Plätzchen. Neben uns macht „ Escapade II“ fest . Wir werden sofort nach Ulla und Jürgen vom SVSt mit JUELLA befragt, die sie noch aus Kusadasi kennen. Wir versprechen, zu grüßen.
Am Sonntag geht es dann weiter nach Samos, allerdings erst, nachdem wir uns von einer alten Muringkette befreit haben. Hubert im Taucheinsatz und unter Zuhilfenahme des „ Küpperhakens“!
Ein weiterer schöner Segeltag - meist hoch am Wind - führt uns in den Stadthafen von Pythagorion.
Uns wird ein freier Platz an einer Muring zugewiesen - direkt vor der SummerTime Bar. Besser gehts nicht. Im Vergleich zu 2017 ist es an dem sonst quirligen Hafen ruhig.
Wir staunen nicht schlecht, aus am Montag richtig regnet, aber irgendwoher muss das üppige Grün ja kommen.
Wir beschließen, unseren Aufenthalt zu verlängern. Der Rückweg nach Leros hat ja noch etwas Zeit. Samos bietet eine fantastische Kulisse mit den im tiefen Grün eingebetteten Bergdörfern und ist viele Ausflüge wert. Hier treffen wir auch etliche gut deutsch sprechende Menschen, die meist der Liebe wegen, hierher ausgewandert sind und sich eine neue Existenz aufgebaut haben.
Am Donnerstag ist der Himmel wieder blau, Wind aus Nordwest vorausgesagt, also zunächst wieder nach Agathonisi - diesmal wird gleich in der Bucht vorm Strand geankert, denn in paar Plätze an der kleinen Pier sind belegt. Der Wind hat nicht gestimmt, er kam aus Ost und schlief dann ganz ein, bis auf einen Puff bei Einfahrt in die Bucht.
Morgen soll es bei NW 5-10kn weiter nach Arki gehen. Mal sehen, ob wir diesmal dort mehr Glück haben als vor 4 Jahren.
Nix passiert- auch mal schön!
10.06.2021Das letzte Mal haben wir aus Kos berichtet. Wir wollten mit Ortrud am Dienstag vor 1 Woche nach Nisyros aufbrechen, aber Donner und Gewitter überraschten uns schon morgens. Da blieben wir lieber im sicheren Hafen, schließlich hat die Insel viel zu bieten. Also wieder per pedes durch die Antike mit Besuch des Aeskulapeions und der Heimat des Hippokrates.
Unsere Pläne, weiter nach Süden zu segeln, mussten wir wegen stürmischen Winden aufgeben. Die Meltemisaison hat begonnen mit einer langen Starkwindphase. Da möchte man nicht an einem unsicheren Ankerplatz sein. In Spitzen 35kn!
Schließlich fügten wir uns, machten Ausflüge und wagten von der Südküste den Tagesausflug nach Nisyros mit Fähre und Auto. Diese Vulkaninsel hatte es in sich - mit Blubbern und Schwefelgestank durch die im Inneren verborgene Kraterlandschaft. Zu einer netten Mittagspause im kleinen, fast leeren Hafen Paloi und der Ortsbesichtigung von Mandraki hat die Zeit noch gereicht.
Erst am letzten Montag war dann endlich Aufbruch:
Mit Ortrud eine nette Segelpartie nach Kalymnos.
Service durch einen patenten Hafenmeister und Marinero! Im Gegensatz zu Kos ist es hier noch viel leerer und die Preise niedriger. Wir mieteten wieder ein Auto, um die bergige Insel zu erkunden - bis auf einige Kletterer kaum Touristen!
Mittwoch ging’s weiter- mit wenig Wind schafften wir es bis zur Ormos Emporio.
Hier lud das Wasser wieder zum Bade, die Muringtonnen sind frisch gecheckt. Vor 3 Jahren war es hier pickepacke voll, jetzt abends nur 3 Boote. Die Restaurants sind offen, man überbietet sich mit tollen Gerichten. So gut wie dieses Jahr und so abwechslungsreich haben wir in Griechenland schon lange nicht mehr gegessen.
Auf Kalymnos wird im Übrigen das Masketragen noch sehr ernst genommen- man fährt zwar ohne Helm mit Flipflops Motorrad- aber mit Maske!
Größte Belohnung war bei mondloser Nacht ein phantastischer Sternenhimmel. Morgens wurden wir früh durch die krähender Hähne und das penetrante Klopfen der Muringtonne an
der Bordwand geweckt. Vor dem Frühstück ins Wasser hüpfen - da schmeckt der Kaffee gleich noch besser.
Es scheint so, als ob wir diesmal wirklich nur „Segelurlaub“ machen- mit kleinen Etappen von Bucht zu Bucht. Jedenfalls wollen wir uns nun doch nicht weiter nach Süden wagen - der Rückweg wäre zu hart.
Da die Ersatzteilbeschaffung des kaputten Autopiloten schwierig ist, wird jetzt ausschließlich selbst gesteuert. Wenn die Schwachwindlage aus NW anhält, versuchen wir unser Glück lieber nördlich, damit wir Ende Juni wieder in Leros an Land gehen.
Also ging es heute nur ein paar Seemeilen weiter bis zur nächsten Insel - bei 5kn NW und erstaunlich viel Welle nur unter Motor bis in die Xirokamposbucht, von der wir ja schon oft geschwärmt haben. Im Moment liegen hier 3 Segler.
Wir schwojen relaxt um den Anker und genießen Aussicht und Stille.
Es geht vorran!
04.06.2021Nach einer Woche in der Werft waren wir abfahrtbereit. Bloß los, bevor noch was kaputt geht. Am 1. Seetag ging es nur 8 nm um die Südecke von Leros in die Xirokamposbucht. Dort sind alle Muringbojen entfernt, also Anker raus. Beim 2. Manöver waren wir zufrieden. Zum Abschied fuhren wir abends noch mit dem Dingi zum Essen ins „Porto Nikola“. Und später dann der Supermond tief am Himmel - wenn das kein Glück bringt.
Wir hatten uns noch erkundigt, ob wir nach Kalymnos fahren dürfen, aber die Insel war weg. eines Corona-Ausbruchs gesperrt.
Also am Donnerstag bei leichtem NW unter Segeln weiter bis zur kleinen Insel Pserimos - vor der Ostküste Kalymnos umspielen ein paar große Delphine unser Boot- ein seltenes Glück! Zwischen der kleinen Insel Plati und Pserimos fahren wir vorsichtig über ein Flach mit türkisfarbenem Wasser und sind rasch im kleinen Hafen. Das Ankermanöver klappt super. Wir bleiben bis zum späten Nachmittag allein an der Pier. Sonst soll es hier vor Ausflugsbooten aus Kos wimmeln. Der kleine Ort besteht aus mindestens 2 Kirchen, mehreren Tavernen und Cafés sowie Souvenirbuden und 1 Minimarkt - sobald das einzige Ausflugsboot mit 5 deutschen Touristen abgelegt hat, werden die Schotten dicht gemacht.
Schließlich kommen noch 2 große Charteryachten und machen mit viel Hallo neben uns fest.
Als wir vom Essen - Ziegenstifado, lecker- über den Strand zurückkommen, bereitet sich eine Truppe von griechischen Marinesoldaten auf eine Nachtübung vor - ein Spektakel direkt vor uns - mit Tarnfarbenschminke und der hier überall zu tragenden Mundnasenbedeckung. Dann klettern sie in die schnellen Schlaucher - und verschwinden in der Dämmerung. Der Sternenhimmel ist fantastisch, denn der Mond geht spät hinter den Felsen auf. Dann kommen auch die Besatzungen der Charteryachten zurück - und es wird laut. Wir verziehen uns - auch wegen der doch frischen Temperaturen -in die Kajüte und klappen die Ohren zu.
Beim Ablegen am nächsten Morgen hängt über unserer Kette die Ankerkette einer der Charteryachten - Hubert hat es schon geahnt - und plötzlich herrscht Stress, bis wir freikommen.
Aber dann wird es bis in den Stadthafen von Kos bei auffrischendem NW eine tolle Segelpartie. Nach telefonischer Voranmeldung vor 2 Tagen und kurzem Funkkontakt weist ein Marinero einen geschützten Platz unterhalb der Festungsmauer zu.
Hier ist schon deutlich mehr los, aber dennoch sind viele Restaurants und Geschäfte noch geschlossen. Hier erfahren wir auch, dass Kalymnos jetzt doch wieder offen ist.
Kos lebt vom Tourismus- aber es kommen nur ein paar Deutsche.
Wegen hoher Inzidenzen haben die Niederlande und Grossbrittanien Flüge nach Kos gecancelt. Über 3000 für die nächste Woche erwartete Touristen kommen nun nicht.
Wir bummeln durch die Altstadt und antike Agora - und relaxen. Heute werden wir uns ein Auto mieten, um Ausflüge zu machen und unsere Freundin Ortrud vom Flughafen abholen, die uns nun bis zur gemeinsamen Rückkehr nach Berlin wieder begleiten.
Aller Anfang ist schwer - oder: So gehobelt wird, fallen Späne!
Nach mehrmaligem “pandemiebedingtem“ Verschieben der Abreise haben wir am 17.5. leider das Pech gehabt, dass, ohne uns zu benachrichtigen, unser Abflug nach Athen ausgefallen ist.
Wir konnten mit viel Glück noch für den 18. einen Flug in der Businessclass ergattern. Mehrfache minutiöse Corona-Einreisekontrollen bis zum Boarding! Aber Priority bei der Gepäckabfertigung! Unser sehr nettes Hotel konnten wir umbuchen, aber der Flug nach Leros ist perdu. Bis Ende Mai sind alle Flüge auf die Insel ausgebucht. Also per Taxi nach Piräus, wo wir noch eine Passage mit der Blue Star Ferries erwischt haben. Das ist nun nach dem gestrigen kleinen Luxus wieder frugal, aber Hauptsache wir kommen noch rechtzeitig zum Boot.
Todmüde klettern wir im Stockdunklen um 4:30 in unser Boot, aber nach 3 Stunden klopfen die Handwerker an und wollen die lange bestellten Batterien einbauen. Wir verholen uns zu einem Kaffee in den Hafenort. Die Kneipe auf der Werft hat noch zu, überhaupt scheint hier gerade auch erst alles anzulaufen. Wir schaffen, das Boot einigermaßen betretbar zu machen - Viele Gewerke haben im Winter diesmal ihre Spuren hinterlassen, und der dicke rote Staub knirscht überall.
Bevor TARA am Freitagmorgen ins Wasser geht, wurde noch die neue, ultraschallbasierte Logge eingesetzt.
Wir haben Glück, der Motor springt gut an, alles ist dicht und das neue Getriebe funktioniert gut. Trotz Seitenwind klappt das erste römisch-katholische Anlegemanöver super ! Nur das Display unseres Autopiloten bleibt schwarz - kaputt nach nur 4 Saisons!!
Den ganzen Freitag wird nun geputzt und geräumt. Wir fallen mit schmerzenden Gliedern In die Koje. Am Samstag frühstücken wir das 1. Mal wieder ordentlich mit viel frischem Kaffee und frischem Brot (das um 50% teurer geworden ist). Dann weiter putzen, polieren und räumen. Der Meltemi bläst seit Freitag mit bis zu 30kn, es ist kühl trotz des Sonnenscheins.
Am Nachmittag beginnt Hubert mit der Kabelverlegung der neuen Logge. Der NMEA2000-Anschluss liegt in der Ecke des Navi-Tischs an Backbord, die Logge vorne an Steuerbord. Mit viel Verrenkungen gehts unter den Bodenbrettern durch, aber die vorhanden Kanäle bis zu den Anzeigeinstrumenten im Cockpit sind viel zu eng.
Jetzt wird es brutal: Ein neues Loch muss her, das gibt trotz größter Vorsicht Kollateralschäden. Vor allem das Kabel der Windlupe gekillt, es muss geflickt werden, alles natürlich über Kopf. Neues Datenkabel ist hier Samstagnachmittag nicht mehr zu kriegen, der Meister des Kabelsalats beendet sein Tagwerk erst, als der Schaden behoben ist und das neue Kabel für die Logge durch die Enge gewürgt ist. Morgen wird dann wohl alles miteinander verbunden werden.
Wenn der Sturm am Montag nachlässt, werden wir wohl die Segel einziehen und hoffen, dass das geänderte Vorsegel dann besser passt. So, nun habt Ihr vielleicht einen Eindruck von unseren Alltagsbeschäftigungen, bevor der richtige Urlaub losgeht.
Aber zum Abendessen haben wir uns immer einen schönen Ausblick bei Porto Nikola gegönnt.
Lucky in Lakki
30.09.2020Da geht die Post ab!
29.09.2020Warten auf Besserung
23.09.2020Porto Heli, 19.9.
Wir sind zum Glück nicht mehr im Ionischen Meer!!
Unsere Pläne, von Monemvasia bis nach Milos zu segeln, waren völlig unrealistisch bei den schon kurzen Tagen.
Wir beschlossen also, nordwärts zu segeln, was sich bei 25kn und mächtiger Welle als ein Gegenanbolzen anfühlte. So kehrten wir Sonntag nach 2 Stunden nach Monemvasia zurück. Nun mussten wir also auf ein Wetterfenster warten, wobei unsere Lage im Hafen immer prekärer wurde. Zum Gluck hielt unser Anker! Es wehte um den Berg mit über 30kn direkt auf die Pier. Immer mehr Boote erreichten mit überforderten Mannschaften und z. T. beschädigt den Hafen; es wehte und blies, eine machtige Welle schlug uns entgegen. Nachts kaum Schlaf wegen des Krachs. Am Dienstag reichte es dem Skipper, bis nach Gerakas in den versteckten Fjord müssten wir kommen, und uns dann weiter nach Norden bewegen, denn am Wochenende drohe ein schweres Unwetter. Das Ankeraufgehen war eine mühsame Prozedur, da sowohl eine große Motoryacht als auch ein Riesensegelboot ihre Anker quer über alle Ankerketten geworfen hatten. Zum Gluck hat jemand von der Motoryacht geholfen.
Unter Motor gings durch die Welle nun gegen 25kn, zum Teil half das Vorsegel mit. Bei der Welle haben wir gar nicht erst versucht, das Groß zu setzen. Nachdem wir den Berg von Monemvasia hinter uns hatten, wurde es etwas besser, aber es war wieder eine harte Belastung für unseren armen T90 und das ganze Boot.
Umso erstaunter waren wir, als wir durch die hohen Wellen in den Fjord eingebogen waren: ein Idyll! Kleine Pier direkt vorm Ort, Ruhe und eine Badestelle mit Süßwasserdusche! In der Taverna Remezzo kochte die norwegische Frau des Wirts hervorragend. Nach ruhiger Nacht gings am Mittwoch dann in eine einsame Bucht mit Kiesstrand - Ormos Fokianos. Nachts nur das Geräusche der rollenden Kiesel in der Welle am Strand! Kein vernünftiges Netz für Wetterberichte, also gleich früh weiter bei null Wind nach Porto Heli.
Hier werden wir in der noch nicht fertiggestellten Marina in die Warteschleife geschickt.Nach einer Stunde hat der Marinero uns einen Platz zugewiesen, mit nur 1.90m Wassertiefe. Um 13 Uhr trumpfen wir auf: Ebbe bei Springtide, nicht schön!! Abends hat der Marinero, weil nun auch Schlechtwetter droht, ein Einsehen und wir verholen uns mit 2 Murings an die tiefere Aussenseite der Ostmole. Dem anderen kleinen Boot eines dänischen Paares geht es ebenso. Sonst sind hier fast nur Motoryachten. Die Bucht ist voll mit Booten an festen Murings und Ankerliegern. An der Stadtpier auch viele Schrottkähne!
Inzwischen ist bereits von einem Medicane im Ionischen Meer die Rede. Wir sitzen im Sonnenschein und geniessen die neuen Duschen in der Marina, bringen Wäsche zur Laundry, erledigen Einkäufe. Am Freitagabend ziehen bedrohliche Wolken auf, aber erst heute Vormittag fängt es an zu regnen. Nun sitzen wir gemütlich unter der rasch aufgebauten ollen Kuchenbude und wischen alle 5 Minuten unsere undichte Kajütfenster trocken. Wenn das alles ist, was wir hier abkriegen, haben wir mal wieder Glück gehabt. Montag wirds wohl weitergehen. Es stehen uns ja noch einige lange Schläge bis auf die Ostseite der Ägäis bevor.
Kap Maleas achteraus
18.09.2020Mal so, Mal so
11.09.2020Im schönen Städtchen Pylos haben wir eine ruhige Nacht an der Stadtpier verbracht und uns im Vertrauen auf den sicheren Platz auch getraut, ein Auto zu mieten. Abgesehen von der berühmten Seeschlacht von Navarino gibts hier auch eine große Ausgrabung aus mykenischer Zeit- Nestors Palace. Die Fahrt geht durch hügelige, endlose Olivenhaine. Bei Ankunft leider "closed on Tuesday".
Hafenkino, Hafenkrimi
04.09.2020Pylos, 31. August 2020
Die wesentlichen Wassereinbrüche sind beseitigt, nur noch ein Leck an der Verbindung an beiden Wassertanks wurde entdeckt und geflickt. Das gelegentlich kurzfristige Auftreten von Fischgeruch nach dem Ankeraufgehen ist der Tatsache geschuldet, dass der Kettenkasten ebenfalls in die Bilge entwässert, aber das bißchen nimmt man eben auf und gut ists.
Heisswasser im Schiff!
26.08.2020Vor dem Segeln muss man putzen
11.08.2020Die Hitze hat uns im Griff, bei 30 Grad in Berlin war die Nacht vor dem Flug schon wenig erholsam und sehr kurz. Wahrscheinlich sind wir ja das letzte Mal von Tegel geflogen, aber mit Corona ist das alles nicht lustig. Der Flug dauerte zum Glück nur 2 Stunden 15 Minuten. Das Procedere mit dem QR Code bei der Einreise nach Griechenland hat super geklappt.
"on the hard again"
21.06.2019Nach 560 Seemeilen endet unsere diesjährige Seereise in Preveza an der Westküste Griechenlands. Aufgebrochen sind wir bei ungewöhnlicher Kälte; davon ist keine Rede mehr, seit wir im Ionischen Meer angekommen sind. Leider hielt die Schwachwindlage seit 14 Tagen an, so dass wir kaum noch segeln konnten.
Eine Odyssee unter Motor
10.06.2019Ein wilder Ritt nach West
31.05.2019Die Besichtigung von Epidauros mit dem Heiligtum des Aeskulap und dem Amphitheater, die Berglandschaften, die Kuestenstrasse nach Poros und auch die Fahrt nach Mykene waren unvergessliche Highlights des Peleponnes.Die Tage in Nea Epidauros haben wir genossen, umsorgt von einer netten jungen Frau des Hotels Avra, wo man sich der Segler besonders annimmt.
Am Montagmorgen gings Richtung Kanal von Korinth; sonst hätten wir bis Mittwoch warten müssen, da Dienstag Wartungstag ist. Das Wetter spielte nicht mit, Schauerboen über 20kn, der Wind kam auch von vorn. Nachdem wir die fällige Gebühr am Eingang entrichtet hatten, wurden wir auch schon im Konvoi durch den Kanal gehetzt. " Speed up, Tara, speed up!"
Er sieht tatsächlich schwer renovierungsbedürftig aus. Insgesamt fanden wir das Ganze eher bedrückend als beeindruckend, was sicher auch dem grauen Wetter geschuldet war. Wir übernachteten im Hafen von Vrachati, der uns eine einsame, ruhige Nacht bescherte. Am nächsten Morgen bei Sonnenschein und Windstille an jagenden Delphinschulen vorbei weiter bis nach Galaxidi, einem idyllischen kleinen Hafenstädtchen. Am Mittwoch fuhren wir zum Heiligtum des Apollon mit dem Orakel von Delphi an den Hängen des Parnass - auch hier wieder ein spektakulär in die Landschaft passendes Ensemble. Und die antiken Quellen sprudelten tatsächlich noch! Das Orakel ließ sich zu unseren Fragen nicht aus, wo wir doch Experten der griechischen Mythologie geworden sind.
Abends haben wir für Ende Juni unseren Rückflug aus Prevezza gebucht.
Die Wetterberichte sagten nur 5kn SW voraus, also am Vatertag los zum nächsten Etappenziel Trizonia. Leider wird es nur ein wilder Ausritt- als wir aus der Bucht in den Golf von Korinth abbiegen, haben wir 20kn Wind und eine kurze steile Welle gegen uns. Also kreuzen - nach 2 Stunden sehen wir ein, dass wir so unser Etappenziel erst sehr spät erreichen werden, zumal jetzt bis zu 30kn gegen uns wehen. Die Welle lässt unser Boot bocken - das reinste Rodeo. Wir machen kehrt; mit achterlichem Wind sind wir rasch nur unter Genua wieder in Galaxidi, ergattern trotz Seitenwind wieder einen schönen Platz an der Pier und werden von den geduldigeren Seglern freundlich aufgenommen. Erst Samstag soll es besser werden. Da bleibt nun Zeit zum Baden und für die Wäsche. Unser neues Sonnensegel, dass man ins Lazy einzippen kann, bewahrt bewährt sich jetzt. Die Pullover werden weggepackt.
Oh, wie schön ist der Peleponnes
24.05.2019Unser letzter Bericht kam aus Naxos. Diesmal zeigte uns die Aegaeis wirklich die kalte Schulter. Aber mit etwas Glück erwischten wir nochmal ein bisschen Wind und segelten bis nach Syros. Da der Hafen Ermoupolis nicht als gemütlich gilt, gings gleich auf die Westseite nach Finikas. Ein Dorf im Dornröschenschlaf- aber mit schon funktionierender Infrastruktur - inklusive eines frustrierten muffeligen Hafenmeisters. Wir trauten uns, am schönen Strand zu baden, mieteten ein Auto, erkundeten den wilden einsamen Norden und die Chora Ano Syros mit der katholischen ! Kathedrale des heiligen Georg. Zur Belohnung für die wilde Fahrt eine Pause mit griechischem Joghurt bei phantastischer Aussicht hoch über der venezianisch anmutenden Hauptstadt. Den schönsten Anblick bietet Ermoupolis tatsächlich, wenn man sich per Schiff nähert- dann glänzen der weiße Marmor und die blauen Kuppeln in der Sonne. Im Hafen lagen dann auch die entsprechenden Motoryachten: so um 45m ! Länge mit livriertem Personal.
Bei vorausgesagtem Westwind wurde die Abfahrt nach Kythnos nochmal verschoben. Für Sonntag war dann wieder Süd vorhergesagt, weshalb wir früh ablegten, um rechtzeitig im beliebten Hafen Loutra anzukommen. Wir ergattern tatsächlich einen Platz auf der Innenseite der Pier. Aber am Nachmittag begann ein bis tief in die Nacht dauerndes spektakuläres Hafenkino. Auch die Matinee lohnte sich immer. Es wurde voll - selbst die Aussenpier mit entsetzlichem Schwell war " zugeparkt " wie die benachbarten Ankerbuchten. Der Hafenmeister verstand sein Geschäft, Chapeau!
Kythnos wurde mit einem Auto erkundet: grüne Teraassenfelder und kleine Kirchen überall; in der Chora ging es beschaulich zu. Im Haupthafen Mericha nur Charterflotten im Schwell der Fähren. Ortrud und ich nutzten den am Strand befindlichen Naturpool einer warmen Quelle, denn das Wetter war einfach nicht mediterran - !
Für Mittwoch war endlich Wind vorausgesagt, der uns weiter nach Westen bis nach Poros am Eingang in den saronischen Golf bringen sollte. Um 6:30 ging es nach fast schlafloser Nacht ( Strandparty und Riesenkats) ankerauf. Bei grauem Wetter wurde es leider keine reine Segelpartie, aber als wir um 16 Uhr nach über 50 Seemeilen in einer beschaulichen Bucht den Anker fallen ließen, war die Aegaeis Geschichte. Was für eine grüne Bergwelt um uns herum! Wir wurden herzlich von Segelfreunden des Spandauer Yachtclubs begrüßt und kundig durch die hübschen Gassen von Poros zu einer Taverne hoch über den Dächern geführt. Unser erst in Leros frisch gewarteter Aussenborder fiel leider auf dem Weg zur Stadt aus. Ursache ist vermutlich doch wieder verstopfte Düse -Miss Honda ist etwas zickig! Todmüde fielen wir abends in die Koje. Nach Abschied von Achim und Nina gings nach Nea Epidauris, wo wir das Boot sicher an einer Muring lassen konnten, um mit einem Mietwagen die phantastische Landschaft des bergigen Peleponnes und die antiken Stätten zu bestaunen.
Morgen bringen wir unsere Freundin nach vier erlebnisreichen, harmonischen Wochen zur Fähre nach Athen und machen uns dann auf Richtung Kanal von Korinth.
Alle reden vom Wetter
22.05.2019Auf Amorgos schien endlich mal wieder die Sonne, und der nahe Strand lud zum - allerdings noch - frischem Bade. Wir blieben sogar einen Tag länger, weil wir das komplizierte Procedere der nun doch fälligen neuen Bootssteuer erledigen wollten, was nach mehrfachen Versuchen im Internet und einer engagierten Bankangestellten auch endlich gelang.
Der 2. Anlauf
11.05.2019Ein lehrreicher Probeschlag
03.05.2019Am griechischen Ostersonntag beginnt unser erster Seetag. Bei Verlassen der Lakkibucht begrüßen uns die ersten Delphine. Mit Südwind wollen wir möglichst erst Nord machen, bevor es weiter nach Westen geht. Also über Patmos nach Ikaria, von dort nach Mykonos - soweit der Plan. In der angeblich netten Ankerbucht Ormos Grikou waren keinerlei einladende Aktivitaten erkennbar. Wir entschlossen uns daher, bis nach Scala Patmou in den Hafen zu fahren. Auch hier reichlich Platz. Wir fuhren bequem mit einer Taxe hoch zur Chora, dort nur wenig Menschen, eine friedliche Stimmung. Wir durchstreifen die Chora, das Kloster, wo noch ein Auferstehungsgottesdienst stattfindet und viele Familien Kerzen anzünden und sich treffen. Das war doch eine erfreuliche Alternative zu dem infernalischen Krach am Ostersamstag in Leros. Zum Abend gibts "pork from the skewer".
Am nächsten Morgen können wir z. T. Schmetterling segeln, ansonsten eine nette Backstagsbrise, d.h. Segeln ohne zu frieren.
Die Hafeneinfahrt in die neue Marina von Agios Kirikos an der Südküste Ikarias ist kaum zu erkennen, aber im Hafen ist genug Platz. Man liegt hier mit Strom- und Wassersäulen längsseits. Im Ort essen wir gut und preiswert geschmortes Gemüse, Gyros und Artischocken in Zitronensauce.
Es gibt ein paar Kleinigkeiten am neuen Rigg und den Segeln, die noch einer Feinjustierung bedürfen, aber keinen Grund zurück nach Leros zu fahren. Am Dienstag soll es mit 4 Beaufort weiter aus S bis SSW wehen, damit ließe sich die doch anspruchsvolle Etappe nach Mykonos bewältigen. Allerdings erklärt der Hafenmeister aus Mykonos am Telefon, es wäre " very difficult", einen Liegeplatz zu ergattern. Früh aus den Federn, Kaffee gekocht, Brote geschmiert und los. Nach nach ein paar Stunden erweist sich das avisierte Ziel als unerreichbar. Entlang der Südküste von Ikaria hat der Wind sehr weit westlich gedreht. Wir müssen nach mehrmaligem Kreuzen erkennen, dass wir unser Ziel nicht mehr bei Tageslicht erreichen und wir keine Lust auf noch über 50nm am Wind haben. Es herrscht Fleecejacken-Atmosphäre! Also entscheiden wir angesichts mangelnder Alternativen, nach Patmos zurück zu segeln. Vor der Nordostecke von Patmos begegnen uns wieder Delphine, das hebt die Stimmung, denn es ist keine Kaffeefahrt, aber wir landen rechtzeitig in einem nun werktags betriebsamem Hafen. Nach und nach treffen Segelboote und Kreuzfahrtschiffe ein. Wie schön, das wir die Chora am Sonntag ohne die Tausende von Touristen erleben durften. Barkassen und Busse düsen hin und her, um die Leute überall hinzukarren. Am Wochenende soll es einen regelrechten Südweststurm geben, da wollen wir an einem sicheren Ort sein. Auf Patmos gibt es im Prinzip Strom und Wasser an der Pier, aber keinen Hafenmeister, der die abgeschlossenen Säulen öffnen würde. Da wir nach den ersten Segelerfahrungen mit dem neuen Rigg und Segeln gerne nochmal mit dem Rigger reden wurden, beschließen wir, nach Leros zurück zu segeln und nachste Woche einen neuen Anfang nach Westen zu wagen.
Eigentlich soll nun unser Zwischenziel Lipso sein, aber auch das zerschlägt sich, u. a. , weil plötzlich der Monitor des Kartenplotters streikt. Nichts erweckt ihn zu neuem Leben.
Dann geht beim Ablegen noch "Wilson" - einer unserer Kugelfender - über Bord, wird aber mit einem MOB- Manöver gerettet. Inzwischen hat sich eine Armada von Segelyachten nach Lipso aufgemacht. Angesichts der nun fälligen konventionellen Karten-Navigation ohne Plotter und insbesondere ohne AIS - segeln wir- wiedermal am Wind - direkt nach Leros. Bei z. T. ungewohnt grauem Wetter freuen wir uns, als wir endlich in der Lakkibucht die Marina Leros erreichen, wo wir wie alte Bekannte begrüßt werden. Der Wetterbericht sieht so aus, als könnten wir erst nächsten Mittwoch erneut einen Weg nach Westen wagen.
Plötzlich werden wir Zeuge der wundersamen Wiedererweckung unseres Plotters - gegen die Sonne war plötzlich wieder etwas auf dem Touchscreen erkennbar und er damit auch wieder bedienbar: das Helligkeitsfeld war auf dunkel gestellt. Das ließ sich nun wieder auf so einstellen, dass alles erkennbar ist. Schuld war die " elektrische Hexe" Christiane, die in der Walpurgisnacht zugeschlagen haben muss. Nun heißt der Plotter mit Vornamen "Harry".