Segler-Verein Stössensee e.V.

Segeln auf der Sonnenseite der Havel

Erster Bericht der SY TARA 2024: Abschied vom Ionischen Meer

15.05.2024

Mesolonghi, 8. Mai 2024

Seit dem 24. April haben wir das Boot wieder für die neue Saison hergerichtet - viel Arbeit, aber als TARA am 30.4. wieder zu Wasser gelassen wurde, haben wir in der Marina viel Lob gekriegt. 

Unsere Crew wurde am 1. Mai mit Ortrud wieder komplett. Leider war das Wetter mit Kälte, Starkwind und Regen ziemlich ungemütlich. 

In der Stadt Preveza war angesichts des bevorstehenden griechischen Osterfests schon viel los. Der griechische Staat hat zur Verlängerung der Feiertage sogar kurzerhand den Tag der Arbeit auf den 7. Mai verschoben.

Wir haben übrigens entgegen unserer Berichte vom letzten Jahr nach ausführlicher Diskussion nun doch beschlossen, uns und dem Boot die Rückreise nach Deutschland zu ersparen, sondern in die Ägäis zurückzukehren.

Am Sonnabend, dem 4. Mai konnten wir endlich aufbrechen und erreichten gerade noch die 11Uhr-Öffnung der Drehbrücke von Lefkas -als letztes einer langen Kette von Booten! Und im Kanal hielten sich diesmal alle an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 4kn. Zur Zeit dürfen auch nur noch Yachten mit weniger als 7!m Breite dort durch. In der Marina Lefkas lag schon eine unglaubliche Menge neuer Charter-Katamarane für die Saison bereit.

Auch vor breitete sich eine Armada von Segelyachten auf dem Weg nach Süden aus. Nachdem wir die Enge zwischen Meganisi und Lefkas hinter uns hatten, kam der versprochene Westwind auf und bescherte uns eine Rauschefahrt bis nach Ithaka. Dort in der Bucht von Vathi konnten wir gerade noch in eine Lücke an der Stadtpier ergattern. Alle Manöver haben super geklappt, alle Systeme funktionierten.

Die hier im Ort noch österliche Ruhe haben wir genossen; auch die Einheimischen werden in den nächsten Monaten keine Ruhe mehr finden.

Wir waren völlig platt, wieviele Charteryachten schon unterwegs sind - inzwischen z.T. mit Personal. Der Seemannschaft tut das nicht gut.

Nach einem Pausentag, an dem wir nun auch die Sonne genießen konnten, ging es am Dienstag bis zum Golf von Patras in die Marina Mesolonghi - leider ohne Wind. Die Sonne zeigte einen „Halo“, der die Wetteränderung ankündigte. Für die nächsten Tage sind Regenschauer und Starkwind aus Nord bis Nordost angesagt. Da bleiben wir lieber hier, denn Gegenwind und Fallböen brauchen wir nicht. Uns ist unsere Fahrt von 2019 unter der Brücke  nach Patras noch in Erinnerung. 

Die Marina Mesolonghi ist weit und breit die einzige Stelle, wo man sicher liegt. Aber schön ist anders. 

Das Städtchen ist heute am ersten Werktag nach den tagelangen  Feierlichkeiten wieder ganz geschäftig. Hier wird jedes Jahr auch ganz groß die Befreiung von den Osmanen 1826 gefeiert, die hier wohl auch ein ähnliches Massaker wie auf Chios verübt haben.

Wir werden erst Sonnabend weiterkommen, vielleicht nach Nafpaktos oder bis nach Trizonia.