Segler-Verein Stössensee e.V.

Segeln auf der Sonnenseite der Havel
×

Fehler

[SIGPLUS_EXCEPTION_SOURCE] Die Bild-Quelle muss eine vollständige URL oder ein Pfad relativ zum Basis-Ordner sein wie im Backend angegeben. Aber 40 ist weder eine URL noch ein Pfad relativ zu einer existierenden Datei bzw. Ordner.

Grüße aus dem Stockholmer Schärengarten

03.08.2016

Die Etappen der vergangenen Tage zeichneten sich vor allem durch die unterschiedlichen Schären-Landschaften in Südfinnland, den Alands und dem Stockholmer Schärengarten aus, zur Abwechslung sahen wir dann auch einige Städte.

Bei der Auswahl der Ziele in diesen Landschaften folgten wir insbesondere den Empfehlungen finnischer und schwedischer Segler und finnischer Kolleginnen: teilweise Orte, von denen wir bisher noch nichts gehört hatten.

Die südfinnischen Schären vor Helsinki zeigten viel Natur in Form von Wäldern und Steinen über und unter Wasser. Die Inseln sind eher lieblich, nicht schroff, nicht sehr hoch und bewaldet. Auf den bewaldeten Felsen sieht man vereinzelt Sommerhäuser, teilweise sogar mit Steg oder Anlegebojen.

Nach Tammisaari führte uns der Weg nach Hanko, der Stadt in der Südwestecke Finnlands. Hanko, eine sehr alte finnische Stadt, bezog seine Bedeutung dadurch, dass es Finnlands einziger eisfreier Hafen war. Jetzt gilt der Ort vor allem als ein in Finnland sehr beliebtes Ferien- und Wassersportzentrum.

Die Schäre Högsara war uns wegen ihrer Schönheit und auch wegen des sehr bekannten „Farmors Cafés“ dringend empfohlen worden. Selbstverständlich besuchten wir dieses Gartenlokal, das für finnische Sommerausflüge sehr beliebt ist. Wirklich eine sehr hübsche, liebliche Insel mit gemähten Rasenflächen und Wiesen. Das Licht, wie immer im Norden, ließ die Farben strahlen und verstärkte die Kontraste. Es zeigte sich eine finnische Idylle.

Ganz im Süden des finnischen Archipels liegt Jurmo. Diese Insel liegt offen zur nördlichen Ostsee; der Wind fegt über die exponiert liegende Schäre hinweg. Durch das raue Klima wirkt Jurmo schroff und herb. Inselspaziergänge zeigten uns einen Landschaftstyp mit Zwergstrauchheide, Wiesen voller blühender Blumen, Kiefernwald, Wachholder – und wieder jede Menge Blaubeeren.

Kurz danach setzten wir die Gastlandsflagge der Alands. Die Schären der südlichen Alands zeigten sich uns vielgestaltiger, waren allerdings ebenfalls relativ flach und häufig bewaldet.

Im südöstlichen Teil der Alands besuchten wir Hellsö auf der Insel Sommarön (Inselgruppe Kökar).  Ein ganz idyllische Plätzchen, viele Felsen, viel Grün, überall blüht es; dazu verträumte Schilfbuchten, rote Holzhäuser. Weiter ging es nach Degerby auf der Insel Föglö im südwestlichen Aland. Degerby ist ein kleiner, hübscher und gepflegter Ort.

Von dort fuhren wir weiter nach Mariehamn, der Hauptstadt der Alands. Dieser Ort sollte für uns der westlichste Punkt auf den Alands sein. Nach einer Stadtbesichtigung besuchten wir die „Pommern“, eine Viermastbark aus dem Jahr 1903. Wir konnten alle Einrichtungen und Räume besichtigen. Die Historie, das harte Leben auf See in seinen unterschiedlichen Aspekten und die Herausforderungen und Unwägbarkeiten wurden sehr anschaulich in Foto-Ausstellungen und durch einen Film über eine Kap-Horn-Umsegelung präsentiert. Der Besuch des dazugehörigen Schifffahrtsmuseums half, die Eindrücke zu vertiefen.

Auf der Überfahrt nach Schweden (rd. 30 sm) hatten wir phantastischen Wind zum Segeln, der zum Ende hin allerdings recht stark wurde. Unser erster Hafen dort war Gräddö. Von dort ging es für uns nach Süden in die Nähe von Stockholm.

Im Stockholmer Schärengarten erlebten wir nun andere Schären: Die Fesen sind höher und schroffer, aber meist ebenfalls hoch bewaldet. Die Fahrwasser sind breiter, so dass wir uns nicht ständig genau an die ausgewiesenen schmalen Fahrrinnen halten mussten. Die finnischen Seezeichen und Seekarten, an die wir uns sehr gut gewöhnt hatten, vermissten wir zunächst sehr.

Jeder Stockholmer scheint im Stockholmer Schärengarten ein Sommerhaus mit Bootsanleger zu haben. Wir erlebten einen ausgesprochen starken Sportbootverkehr, so dass wir uns fast wie an einem Sommersonntag auf der Havel fühlten. Glücklicherweise hatten wir auch im von Fähren und Kreuzfahrtschiffen stark frequentierten Furusund keine Begegnungen mit Großschifffahrt. Allerdings verließen wir diesen Schifffahrtsweg recht bald um durch den sehr engen Barösund nach Süden zu gehen.

Um die Landschaft in Muße zu genießen, suchten wir hier zwei Ankerbuchten auf:

Krokholmsviken auf der Insel Säck ist augenscheinlich ein sehr wohl bekannter Geheimtipp. Mit uns befanden sich ca. 35 Booten in der Bucht, entweder vor Anker oder an Felsen festgebunden.

Die Bucht Kolnäsviken auf der Insel Ornö war kleiner, wir zählten 16 Anker- oder Schärenlieger. Beide Buchten waren von bewaldeten Felsen und Schilfarealen gesäumt; die Atmosphäre war trotz der vielen Boote ruhig und äußerst friedlich.

Zur Zeit liegen wir mit unserem Boot in Nynäshamn, einer Stadt in der Nähe von Stockholm und werden die schwedische Hauptstadt von hier aus besichtigen.

Ulla und Jürgen, die lange Zeit mit uns parallel segelten, sind jetzt auf einem schnelleren Heimatkurs.

Mücken: von den viel beschrieben Mücken sind wir eigenartigerweise sowohl in Finnland als auch in den Alands weitgehend verschont geblieben. Auch die schwedischen haben sich bisher kaum gezeigt.

Das Wetter ist nach wie vor sommerlich warm; ganz vereinzelt gibt es Schauer. Manchmal haben wir morgens Nebel oder zumindest schlechte Sicht; der Wind ist häufig schwach und kommt aus Süden oder Südwest, so dass wir oft motoren. Am Nachmittag frischt er allerdings oft auf.