In Barhöft legten wir um 7.00 Richtung Gellenstrom ab. Zunächst motorten wir in der Fahrrinne kamen dann aber gegen NW 15 kn von vorn mit unseren 2,5 PS nur mühsam gegen Wind und Strom an. Daher setzten wir hinter Tonne 16/17 Segel und kreuzten Richtung Norden. Um das Verkehrstrennungsgebiet und den Windpark zu passieren, fielen wir etwas ab. Bei W 20 kn und Welle 1,5 m segelte das Schiff ungerefft 7 kn. Gegen 19.00 erreichten wir nach 65 nm den kleinen Hafen Smygehamn in der schwedischen Provinz Schonen. In der Hafeneinfahrt fielen die Segel und wir glitten in eine der vielen freien Boxen. Im Bug fand sich sehr viel Wasser für das es keine Erklärung gab.
Am nächsten Morgen setzten wir um 11.00 an einem Pfahl Segel und fuhren diesmal gerefft bei W 20-25 kn halbem Wind mit 7-8 kn Richtung Rügen. Einzelne Wellengruppen waren 3 m hoch. Nach Passage des Königstuhls erreichten wir um 20.00 mit Amwindkurs und einer einzigen Wende Sassnitz, wo wir wieder im Hafenbecken die Segel bargen. Im strömenden Regen fanden wir eine freie, viel zu grosse Box. Als Belohnung für die Aufregungen des Tages gönnten wir uns einen Restaurantbesuch. Im Vorschiff fand sich erneut sehr viel Wasser.
Am nächsten Tag frühstückten wir gemütlich, setzten wieder an einem Pfahl Segel und legten 11.00 in Richtung Selliner See ab. Es baute sich im Greifswalder Bodden wieder eine steile Welle auf, in der wir kreuzten. Auf Lecksuche kroch ich in den Bug und entdeckte, dass sich am Bug mit jedem Eintauchen in die Welle ein fast bleistiftdicker Wasserstrahl ins Boot ergoss. Ich verschloss das Loch, das von einer fehlenden Schraube des Bugbeschlags oberhalb der Wasserlinie stammte, mit Kaugummi. Wir passierten bei W 15 kn den kleinen Zicker und kreuzten dann Richtung Selliner See. Die Landschaft war sehr malerisch und der Wasserwanderrastplatz im Selliner See sehr schön gelegen und gepflegt. Wir machten noch einen längeren Spaziergang zur Seebrücke und entlang der beeindruckenden Steilküste.
Am 23.7. legten wir um 11.00 in Sellin unter Segeln Richtung Puddemin ab, das wir bei W 10-15 kn nach Passage des schmalen und verwinkelten Fahrwassers um 18.00 erreichten. Der Hafenmeister war sehr freundlich und engagiert und verkaufte lokale und selbstgemachte Speisen. Wir machten einen langen Spaziergang, der uns u.a. nach Schabernack und zum Geburtshaus Ernst-Moritz Arndts führte.
Am 25.7. legten wir um 7.00 bei SW 5 kn unter Segeln ab. Um 10.00 erreichten wir das prognostizierte Flautenfeld, liessen uns treiben und brachten Trimmmarkierungen für definierte Segeleinstellungen an. Um 14.00 setzte wieder Wind S 10 kn ein und wir erreichten kreuzend um 17.00 unter Segeln Kröslin. Hier bereiteten wir das Boot zum Mastlegen und Kranen vor und fuhren mit dem Zug nach Berlin.
Gesamt in 3 Wochen gesegelt: 350 nm, motort 10 nm, ca. 40 nm/Segeltag