Ein Satz mit X – Die highfive auf der Kieler Woche 2022

Segeln auf der Sonnenseite der Havel
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Nach einer zufriedenstellenden Deutschen Meisterschaft im Mai, ging es für die Crew der J24 highfive vom 23.06-26-06.2022 nach Kiel. Nachdem pandemiebedingt die Kieler Woche der letzten beiden Jahre auf den meist kalten September verschoben wurde, war es eine willkommene Abwechslung endlich wieder im Sommer vor Schilksee segeln zu dürfen. Dieses Privileg war mittlerweile zur Legende geworden, nicht mehr als eine blasse Erinnerung, von der uns wir an kalten Winterabenden erzählten, um unser Herz zu wärmen.

Nun war es endlich wieder soweit und wir wurden nicht enttäuscht. Statt verregneten Tagen auf dem Campingplatz gab es Dauer-Sonnenschein und 25 Grad. Statt Finger abfrieren bei aufbrausender See, wurde selbst den stürmischsten Tagen im T-Shirt getrotzt. Und statt früher Dunkelheit, entspanntes Grillen kurz vor Sonnenuntergang. Perfekter könnte eine Kieler Woche nicht sein. Oder?

Aber fangen wir von vorne an. Die Regatta startete für uns wie viele andere Wettkämpfe; mit schlechten Nachrichten. Unser Mann vom Vorschiff musste leider absagen, da er sich um Uni Kram kümmern musste. Ersatz musste her, Positionen wurden durchgetauscht und so wurde der erste Regatta Tag erneut in ungewohnter Konstellation bestritten. Dementsprechend fielen auch die Ergebnisse der ersten beiden Rennen am Donnerstag aus. Ein 14. Und ein 15. Platz von 17 Startern bei 1-3 Windstärken und kaum Welle.

Im dritten und letzten Rennen des Tages lief es dann deutlich besser. Das Team war endlich eingespielt, die Manöver liefen zügig und fehlerfrei, selbst der Spinnaker stand bei der Halse durch und die Wenden wurden schön gerollt. Zudem entschieden wir uns dafür, den letzten Teil der Kreuz stärker nach den J70 Booten auszurichten. Diese nutzten dieselbe Bahn wie die J24 Teams und starteten stets kurz vor uns. So befanden sich die J70 bereits auf dem Vorwind, wenn wir noch kreuzten. Nach zwei Wettfahrten wo wir uns rechts befanden und immer wieder abgedeckt wurden, wollten wir es diesmal also über links angehen. Bei eher leichtem Wind war schließlich jegliche Form von Abdeckung, wenn auch nur temporär, tödlich. Zudem gingen wir erst viel später auf die „layline“ als die Rennen zuvor. Geht man bei der Kreuz zu früh auf die „layline“ (direkter Anleger zur Tonne ohne weitere Wende) hat dies einerseits den Nachteil, dass man nicht mehr flexibel auf eventuelle Winddreher reagieren kann ohne Meter zu verschenken und man die Abwinde von Booten bekommt, die sich mit einer Wende vor einen legen. Diese Änderungen zeigten Wirkung und so ließen wir beim Zieleinlauf noch 6 oder 7 Boote hinter uns, womit wir bei dem sehr starken Feld ziemlich zufrieden waren.

Dann die Frustration. Jedes Boot auf der Kieler Woche hatte bei der Anmeldung ein Armband bekommen und war selbstständig dafür verantwortlich, sich an einem Automaten beim Rausfahren auszuchecken und bei der Rückkehr in den Hafen wieder einzuchecken. So weiß der Veranstalter, dass es alle zurückgeschafft hatten. Nun der Tag war lang gewesen, das letzte Rennen das Erfolgreichste, die Gedanken drehten sich nur ums Hafenbier, eine schöne Dusche und das Grillfleisch. Wir checkten uns also zu spät wieder ein und wurden bestraft. Die Wettfahrt wurde als Letzter +1 extra Strafpunkt gewertet, also als 18. Von 17 Booten. Die Stimmung war mies. Das würde uns nicht nochmal passieren, so viel war klar. Ein Trostbier konnte uns glücklicherweise aufheitern, ein zweites lockte schon ein kleines Lächeln hervor und nach dem Letzten konnte sich eh niemand mehr dran erinnern was passiert war.

Am Freitag dann die nächste Herausforderung. Der Wind hatte auf gute 5 Windstärken aufgefrischt und ein stattlicher halber Meter Welle machte uns richtig nass und die J24 das ein oder andere Mal zum U-Boot. KiWo-Konditionen wie wir sie lieben. Leider war unser Genua- und Spinnakerfahrer nicht ganz auf der Höhe. Das letzte Bier des Abends musste wohl schlecht gewesen sein. Jedenfalls führte der Wellengang dazu, dass er sich einige Male über die Reling beugte und die Quallen fütterte. Er schwor, dass das ihm auch nicht nochmal passieren würde. Zum Glück zeigte sich die Crew verständnisvoll. Es reichte in den ersten beiden Rennen daher erneut nur zu einem vorletzten und einem 15. Platz.

Zudem musste das dritte Rennen für uns leider ausfallen, weshalb es als 18. gewertet wurde. Fast hätten wir an der Kieler Woche dieses Jahr gar nicht teilgenommen, da unser Mast und diesmaliger Vorschiffsersatz Aurel am Freitagabend seinen Abiball in Berlin feiern sollte. Abiball ist ein Event, welches man nur einmal im Leben hat, insofern war der gesetzt. Zudem waren bereits Karten für uns als Begleitpersonen gekauft worden. Die Kiwo ausfallen zu lassen, kam jedoch auch nicht in Frage. Die Sache wurde so geregelt: Wir kehrten früher in den Hafen zurück, verpassten also leider das letzte Rennen des Tages und donnerten nach Berlin. Dort wurde bis 03:00 morgens das Abitur gefeiert, dann ging es um halb vier in den Flixbus nach Hamburg und von dort mit der Regio um 7:20 nach Kiel Hbf und dann weiter nach Schilksee, wo wir um 9:30 zum Frühstück saßen, um 10 liefen wir aus. Das Schiff eher von Untoten als von Lebenden bemannt, starteten wir den Samstag jedoch überraschend gut und befanden uns nach der ersten Kreuz und dem ersten Vorwind auf der 9. Position. Vielleicht sollten wir öfters völlig fertig segeln? Dann jedoch verkalkulierten wir uns an der Luvtonne und wendeten uns ins Niemandsland. So wurden wir sehr zum Ärger Letzter. Das zweite Rennen konnten wir einen 12. ersegeln, dann jedoch war endgültig die Luft raus und es ging erneut als Letzter in den Hafen.

Am Sonntag ging es aufgrund von Flaute, die sich erst zur Mittagsstunde legen sollte, nur noch für die Bootsklassen aufs Wasser, welche Medaillenrennen ausfahren mussten, wovon die J24 ausgenommen war. Wir schlossen die Kieler Woche 2022 also als 16. Von 17 Startern ab, womit wir nicht wirklich zufrieden sein können. Jedoch war die Konkurrenz um einiges stärker als noch im Mai, so ging der Sieg an nahezu unantastbare Segler aus Irland. Zudem war es aber auch etwas zu viel des Guten und ein sehr kräftezehrendes Wochenende. Wir freuen uns aber nach der Sommerpause wieder fit, ausgeschlafen und hoffentlich vollständig in vertrautem Berliner Revier anzugreifen.

Die Crew der „highfive“