Seesegeln

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„Wer die Wälder Chiles nicht kennt, kennt die Erde nicht.” Pablo Neruda

Etwas wehmütig steige ich aus dem Bus, der mich die letzten rund 780 km von Pucon bis Santiago chauffiert hat. Mein Rucksack wird ausgeladen und ich gebe den Herren aus dem Laderaum ein paar Pesos als Trinkgeld.

Irgendwie habe ich mich an das Busfahren in Südamerika gewöhnt und komme nach dem Überschlagen der Entfernungen auf rund 12.000 km, die ich in drei Monaten von Panama bis Chile in den unterschiedlichsten Gefährten verbracht habe. Nun ist die Reise auf dem Kontinent fast beendet und es soll mit dem Flieger nach Down Under gehen…

An der Grenze geht es endlich weiter. Der Bus setzt sich in Bewegung und schlängelt sich über erstaunlich gute Straßen, vorbei an Skigebieten, bis an den Pazifik nach Valparaiso, einer wunderschönen chilenischen Hafenstadt.

Grenze Chile/Argentinien

Valparaiso

Ich bin zum Tauchen verabredet und zwar mit Leonie. Sie ist eine Freundin aus Berlin, hat einen Chilenen geheiratet und lebt schon seit einigen Jahren in Santiago.

 Die Taucher

Früh morgens werde ich im Hostel abgeholt. Zusammen fahren wir zur Tauchbasis und treffen die anderen Kollegen. Es ist ein Betriebsausflug und ich werde freudig aufgenommen.

 Betriebsausflug

Wir laufen zum Strand, laden die unser Equipment in die Zodiacs. Plötzlich ein Alarm. Etwas irritiert gucke ich in die Richtung, aus der das schrille Pfeifen kommt und identifiziere es als Tsunami Frühwarnsystem.

 Achtung, Tsunami

Ich hatte schon auf dem Weg bergab die grünen Schilder gesehen, die den Fluchtweg rauf auf die Klippen zeigten, doch hatte ich jetzt nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet jetzt das Ding anspringt.

Ungläubig gucke ich die Tauchtruppe an. Doch die Jungs bleiben cool und meinen nur, dass es sich wieder um einen Fehlalarm handelt. Mmmh… Meine Gedanken springen zwischen, „jetzt schnell den Berg raufrennen“, über „Ach.. die chilenische Technik“, bis hin zu „draußen auf dem Wasser bist du auch sicher, so wie Bubba bei Forrest Gump“.

Ich entscheide mich für Variante drei und wage meinen ersten Tauchgang im Pazifik bei 11 Grad Wassertemperatur. Und was für ein Traum! Kaum sind wir Unterwasser, kommt auch schon eine Gruppe von jungen Seelöwen angeschwommen und untersucht ganz aufgeregt die neuen Spielgefährten. Wow! Nach 40 Minuten tauchen wir wieder auf und erst jetzt bemerke ich wie kalt doch das Wasser ist… Von dem Tsunami ist zum Glück nichts zu sehen!

Leonie gibt mir nun genaue Anweisungen was ich in den letzten Tagen in Chile noch sehen muss und so mache ich mich, jetzt schon etwas reisemüde, auf nach Isla Negra um ein Haus von dem berühmten Dichter und Schriftsteller Pablo Neruda zu besichtigen.

 Pablo Neruda

Das Haus ist leider verschlossen, da Feiertag ist, doch nutze ich den leeren Strand und sitze stundenlang am Meer und hören den Wellen zu, die mich wieder rufen….

 Isla Negra

Doch ich fahre zurück nach Valparaiso, schließe mich einer Free-city-walking-tour an und dann geht es auch schon weiter südlich in das Land der Mapuche, das einzige Volk was die Invasion der Spanier stoppen konnte…

 Valparaiso

 Valparaiso

 Valparaiso

Pucón gehört zur Region Araukanien. Südlich der Stadt liegt der 2840 m ü. NN hohe, aktive Vulkan Villarrica auf den man bei gutem Wetter hochwandern kann und mit einem Wok wieder runter rodeln kann.

Ich unternehme wieder unterschiedlichste Wanderungen durch das Gebiet und muss sagen, dass Pablo wirklich Recht hat!

 Parque Nacional Huerquehue

 Parque Nacional Huerquehue

 Parque Nacional Huerquehue

 Parque Nacional Huerquehue

 Parque Nacional Huerquehue

Urig sehen die Araukarien aus, welche zu den immergrünen Bäumen gehören und nur auf der Südhalbkugel vorkommen. Im Hintergrund wieder der mächtige Villarrica. Es ist wie auf einem anderen Planeten.

 Araukarie

Zurück in Santiago gucke ich noch einmal hinab auf meine geliebten Anden. Und dies nicht weniger als vom Gran Torre Santiago, dem fünfthöchste Gebäude der Welt!

 Gran Torre Santiago

 Santiago

 Santiago

 Santiago

Und ich weiß, dass ich wiederkommen werde!

Aber jetzt auf zu den Roos und meiner Familie auf der anderen Seite der Welt! Ich bin gespannt!

 Auf nach Australien!

Aber dazu wieder mehr im nächsten und letzten Bericht dieser Reise.