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Jugendarbeit im SVSt, Trainingsgruppen, Trainerinnen und Trainer, Regatten, Veranstaltungen
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Ein Blick auf die OPTI-Anfängerregatta beim WGSO-Berlin 1952 e.V. am 28./29. Mai 2016:

Das wichtigste zuerst: Die Regatta hat den drei OPTI-Seglern Albert, Frithjof und Jonas jede Menge Spaß gemacht! Hier die ganze Wahrheit über ein volles, sportliches und sehr spannendes Wochenende ;-)

Freitagnachmittag, 15.45 Uhr, auf dem Weg zum wöchentlichen Training: Die Motivation meines Sohnes Jonas und seines Freundes Frithjof - den einen gerade im Hort, den anderen von Zuhause eingesammelt - hält sich ziemlich in Grenzen. Heute Training, morgen Segeln, übermorgen schonwieder Segeln, zwischendrin Hausaufgaben und noch für die Schule lernen….und wann ist mal frei? Auf mein „Ist-doch-cool-bei-dem-tollen-Wetter-eure-erste-Regatta-Segeln-in-diesem-Jah!“– kriege ich zurück: „Mmmmmh.“ Stille. Zwei Minuten später: „Wollen auch mal chillen. Können wir uns wenigstens nach dem Segeln morgen verabreden zum Zocken?“ Na gut. Dann mal los. Wetter ist zum Glück super und auch bis einschließlich Sonntagmittag gleichbleibend gut angekündigt.

16.30, Trainingsbeginn. Oscar trifft genau die richtige Entscheidung: heute kein Segeln, nur nochmal kurz Lagebesprechung und vor allem Vorbereiten der Optis und verladen aufs, bzw. ans Motorboot. Uns hat er eingeschärft: Sonnenbrille, Cappis, Sonnencreme und genügend Proviant nicht vergessen. Viel Wasser, nichts Kompliziertes und bloß nichts Süßes, ganz schlecht für die Konzentration… Außerdem noch eine gute Nachricht: Es sind insgesamt lediglich 18 Segler angemeldet, das Feld wird überschaubar sein. Der Plan:Treffen beim Verein am Zitadellensee in Spandau – Oscar befördert die drei Optis per Motorboot direkt dorthin: zwei Boote oben drauf, eins hinten angehängt.

20.00 Uhr. Drei müde, aber zufriedene und neugierige Jungs trollen sich nach Hause. (Und eine ebenso müde, aber zufriedene Mutter.)

Samstag, 12.30 Uhr. Alle da, Stimmung gut. Aufbauen, anmelden, Lage checken. Das Vereinsgelände ist überschaubar und alles wirkt freundlich entspannt. Kaffee und Kuchen gibt’s auch. Die Organisatoren und helfenden Vereinsmitglieder des WGSO Berlin 1952 e.V. (was ist das bloß für ein Name?!) sind sehr nett und hilfsbereit. Sie verbreiten Ruhe - echt gut für die antrabenden Segler, einschließlich deren Begleitung. Das ein oder andere Eltern-Exemplar fällt auf, z.B., wenn es in der Anmeldeschlange beim „raceoffice“ (ein kleines gemütliches Holzhäuschen) nicht schnell genug gehen kann und ich mich angesichts der Schweißperlen auf manch angespannter Stirn frage, wer aufgeregter ist: Vater oder teilnehmendes Kind? Oscar jedenfalls hat alles im Griff, die Boote sind in Kürze aufgebaut. Die Jungs müssen sich noch umziehen, bevor es zur Steuermannsbesprechung am Flaggenmast geht und die Wettfahrtsregeln erklärt werden. Auf meine Frage: sind alle sonneneingecremt, wer braucht noch was…, bekomme ich von Alberts großer, glaube 13jähriger, Schwester Johanna ein langgezogenes „oh nee, typischer Fall von hyper-besorgter-ist-auch-wirklich-alles-in-Ordnung-Mutter“…

14 Uhr, Einweisung in die Regeln. Der Wettfahrtleiter ist Profi, beruflich Marinesoldat auf der Gorch Fock. Mithilfe – gefühlt unzähliger – weiss-blauer, schwarz-gelber, gelb-blauer, roter und grüner Flaggen mit verschiedenen Symbolen und Bedeutungen (ich bin spätestens nach der vierten ausgestiegen…), erklärt er den Startablauf, die Regatta-Regeln und den abzusegelnden Kurs. Ich denke und hoffe, dass Oscar das mit den Jungs schon geklärt haben wird und der Rest sich vielleicht später fast selbst erklärt..

14.30. Die Optis werden zu Wasser gelassen. Die Spannung steigt. In einer halben Stunde ist es soweit.

14.50 Uhr. Alle in Startposition. Eine Horde Eltern auf dem Steg, viele mit Ferngläsern. (Ich leider nicht. Habe mir zwar einen guten Platz auf dem Steg ergattert, sehe aber ohne Fernglas nur einen Haufen kleiner weißer Segel.)

15 Uhr. KEIN Start! Denn: KEIN Wind.

15.10. Ein Regatta-Helfer- Boot kommt an den Steg. Netterweise erläutert der Vereinsvorstandsvorsitzende mit Megaphon das erste von zahlreichen Malen am Wochenende, was gerad so los ist. Dieses Mal: Eben kein Wind. Sie hoffen auf zumindest eine kleine Auffrischung irgendwann am Nachmittag …. – na, das kann ja ein langer Tag werden ;-). Und - wird’s überhaupt was mit der Regatta?

Ca. 15.30. Startschuss. Jetzt doch. Die Opti-Insassen segeln gemütlich los. Anders geht’s auch nicht, bei den Windverhältnissen. Doch einer ist eben ein bisschen schneller als die anderen: Albert, kleinster und jüngster SVST-Opti-Segler, setzt sich bald an den ersten Platz. Ich muss meine Tochter Milena zu einer Verabredung bringen und denke noch mal kurz beim Verlassen des Steges, dass es wirklich ein außerordentlich windstiller Tag ist.

Zurück um 16.30. Ich höre von Frithjofs Mutter Clarissa: Zweiter Lauf startet gleich. Zumindest ein bisschen Wind ist da. Beim ersten Wettlauf hat sich Albert, unser jüngster SVST-OPTI-Segler als 1. durchgesetzt!

Ca. 16.45. Startschuss. Zweiter Wettlauf. Ich sehe zwar weiter kaum was genaues, aber manche anderen mit ihren tollen Ferngläsern schon. Zu hören ist: „Ahh, der Kleine mit dem Muster auf dem Opti ist wieder vorn…“ (Albert..!) und „was machen die denn da?!“, „wieso fährt der denn jetzt in die Richtung?!“„kannst du x oder y erkennen“? Viele Erwachsene fiebern mit und feuern an. Gute Stimmung. Nur eine Situation stimmt mich bedenklich: Ein Kind kommt in die Nähe des Stegs gefahren, weint und will nicht weiter. Der Vater kann das eine gefühlte Ewigkeit nicht akzeptieren.

Ca.17.20. Eindeutig: Albert ist vorne. Ich erkenne ihn, so einzeln und deutlich vor den anderen ist das Muster auf seinem schicken neuen Opti unverkennbar. Wo Frithjof und Jonas tingeln, kann ich leider nicht unterscheiden.

Der zweite Lauf ist vorbei. An Alberts Boot wird eine Luftballonkette gehängt…sieht echt schön aus. Die Regatta wurde vom Verein wirklich sehr liebevoll vorbereitet, toll.

Ca 18.15. Alle Boote sind wieder an Land. Schau da, lauter Bonbon- und Schokoriegelpapier in den Optis… - da haben sich die Regatta-Helfer, die den Kindern nach jedem Wettlauf Getränke und Snacks in die Boote gegeben haben, wohl noch nicht mit Oscar über das Thema Süßigkeiten während einer Regatta unterhalten ;-).

Zurück zum raceoffice. Dort hängen die Ergebnisse des ersten Tages: Albert war zweimal erster (!), Fritjhof hat sich gut im vorderen Feld geschlagen und Jonas ist im guten Mittelfeld!

19.00. Albert ist stolz und froh, seine Familie auch. Oscar, Clarissa und ich ebenso. Frithjof und Jonas sind plötzlich wieder topfit, machen die wildesten Sprünge vom Steg ins Wasser und lassen es sich gut gehen. Entspannte Stimmung, tolles Wetter. Oscar verabschiedet sich: „macht nicht zu lang! Morgen sollen die Kinder ausgeruht an den Start gehen.“ Haha, er ist nicht eingeweiht in die Pläne: „ jetzt zocken wir noch!“…

Sonntag, 9.00 Uhr. Alle trudeln langsam ein. Und sind bester Laune! Der gute Verlauf des ersten Regatta-Tages scheint dazu beizutragen, dass die Kinder wieder mit Lust auflaufen (also jedenfalls unsere drei vom SVST – und auch die meisten anderen). Trotz frühen Aufstehens Wochenendstimmung bei allen.

Ca. 11 Uhr. Start der dritten und letzten Wettfahrt. Über allem hängt ein befürchtetes Gewitter. Aber immerhin ist es noch nicht im Anzug. Im Vergleich zum Vortag herrscht ein bisschen mehr Wind. Der Start kann wie geplant losgehen. Diesmal sehe ich auch ohne Fernglas haargenau, was vor sich geht. Denn die beiden Jungs ganz vorne setzen sich schnell aus der großen Gruppe ab und ich kenne sie zufällig gut..: Albert ist schon wieder an der Spitze! Souverän bleibt er vorn und segelt allen davon. Jonas folgt ihm zweidrittel der Wettfahrt auf dem zweiten Platz! Gebe gerne zu, da bin ich echt stolz. Kurz vor Ende wird er aber doch noch von vier anderen Teilnehmern überholt und kommt damit auf den 5. Platz der Tageswertung. Frithjof holt stetig deutlich auf und schafft es dann als Zweiter durchs Ziel! Bravo ihr Jungs vom SVST!!! Und Albert zieht wieder die Luftballonkette hinter sich her…

GESAMTERGEBNIS SVST:

Platz 1: Albert Beckmann            Platz 2: Frithjof Scheidt                               Platz 8: Jonas Erdmann               

 

Zum Schluss: Lorbeeren einsammeln

Auf die Segler wartet nach dem Wettlauf eine leckere Spaghetti-Bolognese. Und dann steht natürlich noch die Preisverleihung an. Auf alle Teilnehmer warten glänzende Pokale, ein 20€-Gutschein für Segelequipment und Geschenke zum selbst aussuchen. Jeder wird einzeln aufgerufen und beglückwünscht. Gestaunt habe ich, zu welchen Präsenten sie so greifen: Jonas nimmt sich einen Regenschirm (wieso nur?! – hat ihn noch nie interessiert), Frithjof einen Zollstock (warum?!?) und für welches in seinem Alter bestimmt absolut unverzichtbares Utensil sich Albert entschieden hat, ist mir untergegangen. Originalton von den Jungs: „ Es war so komisch, da alleine vorne zu stehen. Wollte nur schnell weg da…, da hab ich mir einfach irgendwas genommen.“ J

Doch die Fotos erzählen Bände: eine nächste Regatta darf kommen. Auch, wenn´s keine Opti-Anfänger mehr ist.