Endlich neigte sich die Schule dem Ende zu und ich konnte es kaum erwarten, bis wir endlich losfuhren.
Wir packten unsere Sachen ins Auto und fuhren zum Verein. Dort kuppelten wir den Anhänger ans Auto. Dann ging es los mit einem neuen Motorboot und 5 ILCAs.
Die Fahrt dauerte ungefähr drei Stunden. Während der Fahrt gab unsere Trainerin Maria uns ein Buch, aus dem wir uns einige Tipps aussuchen sollten, die wir in Greifswald umsetzen wollten. Ich suchte mir mehrere Tipps für den Halbwindkurs aus. Zusätzlich sollten wir eine Regel auswählen. Meine Regel, die ich den anderen vorstellte, lautete: Wann darf man pumpen?
Die gesamte Fahrt über waren wir müde, sodass es ziemlich still im Auto war. Bis auf einen kurzen Moment, in dem ich nach hinten schaute und bemerkte, dass etwas nicht richtig festgemacht war. Es stellte sich heraus, dass nur das Ende eines Gurtes locker war. Irgendwann unterhielten wir uns dann doch noch über Tipps und Segelberichte, die wir vor Ort besprechen wollten.
Kurz bevor wir ankamen, sah ich aus dem Fenster und sah die ersten Boote im Wasser. Es war ein großartiges Gefühl, endlich angekommen zu sein. Wir hielten am Verein, luden unsere Sachen aus und machten uns auf den Weg zu den Unterkünften. Ich freute mich schon auf die kommenden Tage und darauf, mein Können weiter zu verbessern.
Am Morgen bauten wir unsere Boote auf und ich ging als einer der Ersten ins Wasser und konnte es kaum erwarten – wie aufregend! Es war mein erstes Mal Segeln auf der Ostsee, und ich freute mich riesig. Ich segelte zum Regattagebiet, um mich einzusegeln und ein wenig vor den Wettfahrten zu entspannen.
Als das Rennen mit Flagge P startete versuchte ich mir eine gute Ausgangsposition zu sichern. Doch ich bewegte mich versehentlich nach links. Dann sah ich die Flagge an dem Startschiff und beobachtete die Segler hinter mir. An der ersten Tonne lag ich auf Platz acht von siebzehn Teilnehmern. Am Gate nahm mir jemand die Vorfahrt, sodass er kringeln musste. Ich kam dann als zwölfter durch das Ziel
Ein Konkurrent wollte sich beim Start der zweiten Wettfahrt eine gute Position sichern, doch er geriet ins Straucheln und sein Boot neigte sich zu mir. Dadurch segelte er direkt in mich hinein, und ich musste ausweichen. Ich entschied mich für einen mutigen Schlag nach rechts, weil ich nicht in den abwinden der Anderen fahren wollte, um zur ersten Tonne aufzuschließen. Dann war ich, weil rechts bevorteilt war Platz vier oben.
Auf dem Halbwindkurs überholte ich noch eine Person, während die anderen Konkurrenten weit hinter mir waren. Schließlich überquerte ich die Ziellinie als Drittplatzierter – ich war überglücklich mit meiner Platzierung!
In der dritten Wettfahrt wurde ich erneut Dritter, obwohl ich eigentlich im mittleren Regattafeld segelte. Ich konnte aus dieser Erfahrung mitnehmen, dass das Feld sehr gut gelegt wurde.
In der vierten Wettfahrt machte ich einen Fehler, sodass ich auf Platz sieben landete. Das war großes Pech für mich. Nachdem wir in den Hafen zurückgekehrt waren, zogen wir uns um und gingen erst einmal warm duschen. Anschließend gingen wir dann essen. Danach spielten wir noch einen bisschen Volleyball, bevor wir um 21:00 Uhr schlafen gingen.
Am nächsten Morgen frühstückten wir und räumten unsere Zimmer auf. Jetzt ging es für mich in die Verteidigung: Drei Segler lagen nur einen Punkt hinter mir, und ich musste meinen vierten Platz halten. Direkt vor mir war eine Person aus meinem eigenen Verein.
Beim ersten Rennen am Sonntag lief es für mich nicht besonders gut – ich glaube, ich habe einige Fehler gemacht. Ich erreichte als Siebter das Ziel und dachte, damit wäre mein Platz in den Top 5 verloren. Ich fühlte mich niedergeschlagen und konnte es kaum fassen.
In der letzten Wettfahrt wurde ich zweiter. Ich wusste nicht, wie ich das gemacht habe, aber ich war überglücklich. Als wir reinfuhren, ging es ganz schnell. Wir bauten die Boote ab, luden sie auf und gingen zur Siegerehrung. Am Ende war ich 5. Dann fuhren wir zurück.
Ich habe das ganze Wochenende sehr genossen, die Zeit auf dem Wasser in meinem neuen ILCA, die Zeit mit meinen Teamkollegen, mein Bruder war auch dabei, das Kämpfen, den Wind und die Wellen. Zum Schluss waren wir alle ziemlich erschöpft, aber die Zeit in Greifswald werde ich sicher lange in Erinnerung behalten und auch die Tipps aus dem Buch von meiner Trainerin werde ich nicht vergessen.
Jasper Voß, GER 221383
Alle Ergebnisse hier:https://www.manage2sail.com/de-DE/event/boddenpokal25#!/results?classId=ilca4
Fotos: Sönke Langner, GJA Greifswald, Boddenracer
https://svst.de/jugend/svst-jugend/jugend-archiv/1090-greifswalder-boddenpokal-10-11-5-2025#sigProIdda46df6190