Segler-Verein Stössensee e.V.

Segeln auf der Sonnenseite der Havel
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Grüße aus Nynäshamn

27.06.2017

Die Westseite der Ostsee zeigte sich uns vielgestaltig: von historisch bedeutsamen Städten bis hin zu atemberaubende Schärenlandschaften. Das Wetter war allerdings nicht mit dem Traumsommer, den wir im letzten Jahr erleben durften, zu vergleichen; es war teilweise sehr kühl, erst seit wenigen Tagen ist es etwas wärmer (gestern war allerdings ein einzelner Hochsommertag), der Wind hingegen meint es bislang sehr häufig gut mit uns, kommt aus einer genehmen Richtung, aber manchmal auch recht stark.

Von Kristianopel sind wir nach Kalmar gesegelt. Bei für uns sehr gutem Wind konnten wir eine hervorragende Geschwindigkeit erreichen. Kalmar ist eine der ältesten Städte Schwedens und sowohl der mittelalterliche Teil als auch die Stadtviertel aus dem 18./19. Jahrhundert sind sehenswert. Zunächst besichtigten wir die Schlossanlage, in dem die Verhandlungen des Kalmarer Unionsbeschlusses geführt wurden. In dieser Stadt erlebten wir den schwedischen Nationalfeiertag mit einigen sehr netten Darbietungen. Nach dem schönen Wetter am Feiertag warteten wir Starkwindtage ab, bevor es über den Kalmarsund nach Borgholm auf Öland weiterging – wieder bei schönem Segelwind.

Die nächste Etappe war Byxelkrok auf Öland, ein kleiner Ort mit roten Fischerhütten und viel Atmosphäre. Die Gegend um Byxelkrok weist eine ganz eigene und besondere Landschaft auf. Die „Rauken“ sind Kalksteinsäulen und –platten, die durch Erosion bizarr geformt wurden und viele fossile Einschlüsse aufweisen. Die Strandwälle aus Kalkgeröll ziehen sich kilometerweit hin und waren teilweise mit einem blauvioletten Blütenteppich aus Natternkopf überzogen.

Die Überfahrt von Byxelkrok nach Västervik war sehr angenehm, der Wind war stetig und aus der richtigen Richtung. Västervik wird auch als Perle der schwedischen Ostküste bezeichnet und markiert den Beginn des angeblich schönsten Teils des ostschwedischen Schärengartens.

Und nun tauchten wir ein in diese Landschaft. Die Schären sind größere, kleine und kleinste Granitinseln, Felsen in teilweise bizarren Formen, sehr massiv, auf denen immer Wachstum zu sehen ist: mal nur Moose und Flechten, mal ein einzelner Baum, oder sie sind vollständig bewaldet. Und ganz häufig sieht man auf den schönsten Schären eines der typischen rotbraunen Holzhäuser.

Zunächst waren wir in Breviken, einer Art Fjord am Rande eines Vogelschutzgebietes. Außer uns waren dort nirgendwo Menschen, weder Bebauung noch ein weiterer Ankerlieger, das war schon etwas Besonderes. Der Weg zur Bucht Haskö Lisselön durch den äußeren Schärengürtel war dann unheimlich. Die kleinen Schären wirkten wie Huckel auf dem stillen Wasser (wir hatten fast keinen Wind). Man hatte das Gefühl, sich im Nirgendwo oder mitten in einer Wüste zu befinden.

Nach einer Station in Arkösund ging es wieder weiter in eine weitere Bucht in dieser phantastischen Landschaft: die Bucht Hummelviksfjärden der Schäre Ringsön war uns empfohlen worden. Der wirklich traumhaft schöne Ankerplatz wurde auch von drei weiteren Seglern besucht, wir lagen dort äußerst geschützt.

Aber nach der vielen Natur pur wählten wir nun mal wieder eine Stadt als nächstes Ziel. Das malerische Städtchen Trosa mit seinen hübschen pastellfarbenen Holzhäusern, Restaurants und Cafes rund um den Innenhafen dient häufig als Kulisse für Schwedenfilme – ja, so stellt man sich ein idyllisches Bullerbü vor.

Jetzt liegen wir in Nynäshamn. Von hier wird zu berichten sein über die traditionelle Feier zum Midsommarafton.